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Future Islands Sänger Samuel Herring gibt immer alles, selbst beim Fotoshooting. (Foto: Tim Saccenti)

Album der Woche: Future Islands – Singles

Jeder Song eine Single

Seit nunmehr acht Jahren sind Future Islands schon im Geschäft. Bislang operierten sie in der Sparte Geheimtipp. Nach drei Alben voller Trennungsschmerz und Trübsinn schlägt die Band aus Baltimore auf ihrem neuen Album „Singles“ überraschend positive Töne an.

Wenn Future Islands Sänger Samuel Herring nicht gerade in einer angesagten Synthiepopband spielen würde, wäre er auf einer Opern- oder Theaterbühne auch gut aufgehoben. Bei Konzerten hüpft und tanzt er, schlägt sich mit den Fäusten auf die Brust und verzieht das Gesicht, dass man meint, er würde jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. Mit dieser verzweifelten Inbrunst füllt er locker jeden Raum und macht selbst aus einer Fernsehaufzeichnung ein mitreißendes Spektakel.

Mitreißende Popsongs mit Knödelstimme

Auf ihrem vierten Album Singles klingen Future Islands nicht mehr so grabesschwer und todtraurig wie in der Vergangenheit. Aus diversen Synthesizerschichten, einem unbeirrt groovenden Bass und Schlagzeug basteln sie catchy Popsongs, die unweigerlich Kopfnicken und Fußwippen auslösen.

Trotz der neuen Leichtigkeit bleibt die emotionale Intensität ihrer Songs erhalten. Das liegt vor allem an Herrings unverkennbarer mal krächzender, mal knödelnder Stimme, die zwar nicht unbedingt schön ist, aber umso bewegender.

https://www.youtube.com/watch?v=1Ee4bfu_t3c

Das Drama lauert unter der Oberfläche

Herrings Gesang bäumt sich innerhalb von Sekunden von kaum hörbarem Flüstern zu dämonischem Schreien auf. Denn das Drama lauert bei Future Islands immer noch unter der optimistischen Oberfläche. Zum Beispiel wenn er in dem Song Fall From Grace singt bzw. vor sich hin murmelt: When you were here, it was warm / Now its just a bitter storm.

Jeder Song eine Single

In ihren Songs gibt es immer in Paaren auftretende Naturelemente: Sonne und Mond, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Die sind wohl als Sinnbild für die Höhen und Tiefen des Lebens zu verstehen. Für Future Islands steht jetzt erstmal ein Hoch ins Haus. Beim diesjährigen SXSW waren sie die Band der Stunde und nach einem Auftritt in der David Letterman Show stehen für sie alle Zeichen auf Durchbruch. Mit einem Album im Gepäck, auf dem tatsächlich jeder Song eine Single sein könnte, können sie das ganz entspannt auf sich zukommen lassen.

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