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Musik und Essen gehören für Kelis auf jede gute Party. (Foto: Estevan Oriol)

Album der Woche: Kelis – Food

Musik geht durch den Magen

Kelis hat schon eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Als Muse der Neptunes hat sie angefangen, sie war mit Moby auf Tour und hat diverse Awards auf dem Kamin stehen. Und sie ist in vielen Musikstilen zu Hause. Zuletzt war das Dancepop auf ihrem Album „Flesh Tones“. Mit ihrem sechsten Album „Food“ schlägt sie wieder einen ganz anderen Weg ein und entdeckt Funk und Soul neu.

Musik und Essen gehören für Kelis zusammen wie für andere Christbaum und Weihnachten. Passenderweise hat sie ihr neues Album Food genannt. Ein Album über’s Essen zu machen, war für sie eine ganz normale Sache, sagt die Sängerin.

Ich esse einfach gerne. Meine Mutter hatte eine Catering Firma und hat immer zu mir gesagt: Wasch dir die Hände, mach dich nützlich! Ich habe früh gelernt, was Essen für andere Menschen bedeuten kann. Außerdem mag ich Partys. Egal ob Hochzeit oder Geburtstag, auf allen guten Partys gibt es Essen und Musik. Deshalb was es für mich eine sehr natürliche Entwicklung.

Milchshake-Königin und Dancediva

Stilistisch und musikalisch hat Kelis schon einige Verwandlungen durch. Anfangs hat sie die R&B und HipHop-Mischung der Neptunes bekannt gemacht, dann hat sie sexy-zweideutige Texte über Michshakes gesungen und schließlich die futuristisch-kühle Dancediva verkörpert. Unterhaltsam war das meistens, gehaltvoll nicht immer. Nach 15 Jahren im Musikbusiness ist sie erwachsen geworden und ihre Musik auch.

Ich habe meinen Vertrag unterschrieben, als ich 17 war. Da klang ich natürlich auch wie eine 17-Jährige. Jetzt bin ich schon seit 15 Jahren im Musikbusiness und wenn ich nicht erwachsen geworden wäre, sollten mich alle hassen. Ich bin 34 und besser als ich jemals war und ich finde das hört man auf dem Album. Ich will mich auch nicht für meine Fehler entschuldigen, so ist es nun mal gelaufen. Aber ich finde es schön, wenn man sich in seiner eigenen Haut wohlfühlt, egal wie alt man ist.

Erst essen, dann musizieren

Für  Food hat sie sich mit TV On The Radio Keyboarder und Produzenten-Tausendsassa Dave Sitek zusammengetan. Der platziert Kelis‘ leidenschaftlich-trotzige Stimme auf einem Bett aus Bläsern und Streichern, funky Gitarren, Afrobeat und Backgroundchor. Weil das Aufnahmestudio nur ein paar Autominuten von Kelis‘ Haus entfernt ist, lädt sie die Band während der Aufnahmen regelmäßig in ihre Küche ein, um sie zu bekochen. Erst entspannt gemeinsam essen, dann ein bisschen musizieren – diese lockere, familiäre Stimmung ist in ihren Songs allgegenwärtig.

https://www.youtube.com/watch?v=1yzucesoYtI

Die einfachen Freuden

Der Song Bless The Telephone fällt auf Food aus der Reihe und klingt völlig anders, als alles was Kelis bisher gemacht hat. Es ist eine Coverversion des englischen Songwriters Labi Siffre. Für Kelis drückt der Song aus, wie einfach es sein kann, jemandem eine Freude zu machen.

Als ich den Song das erste Mal gehört habe, fand ich die Idee perfekt. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Wir leben in dieser technologisierten Gesellschaft und vergessen, wie einfach Dinge manchmal sein können. Man ist total beschäftigt und mit einem einzigen Anruf kann jemand deinen ganzen Tag verschönern. Er ruft an und sagt einfach: Hey, ich habe an dich gedacht. Diese Einfachheit ist so schön und romantisch.

Vielseitig und trotzdem stimmig

Food ist ein warmes, entspanntes Album, das überraschend und vielseitig, aber trotzdem in sich stimmig ist. Wie ein gutes Essen eben. In ihrer Heimat USA hat Kelis ihre eigene Kochshow gelauncht und diverse Saucen kreiert. Wie ihre musikalische Zukunft aussieht, ist hingegen noch unsicher. Die 34-Jährige will sich da nicht festlegen. Aber es wäre wirklich sehr schade, wenn wir nach diesem vorzüglichen Album ohne Nachschlag nach Hause gehen müssten.

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