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Reingehört: Kilians – Lines You Should Not Cross

Melodisch-rockige Gitarren und eine unverwechselbare Reibeisen-Stimme – das ist das Markenzeichen der Kilians. Seit 2006 gelten sie als eine der erfolgreichsten deutschen Indierock-Bands. Mit ihrem neuem Label Grand Hotel Van Cleef wollen die Kilians an diesen Erfolg anknüpfen. Ob ihnen das gelungen ist, kann man ab heute auf ihrem dritten Album „Lines You Should Not Cross“ nachhören.

Reingehört: Kilians – Lines You Should Not Cross 05:20

Als die Kilians ihre ersten Songs schrieben, waren sie nicht mal volljährig. Thees Uhlmann erkannte das Talent der vier Jungs aus Dinslaken als Erster und ließ sie 2006 im Vorprogramm seiner Band Tomte spielen. Kurz darauf wurde das Major-Label Universal auf die Kilians aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Im darauf folgendem Jahr ist ihnen dann mit ihrem Hit Fight The Start der große Durchbruch gelungen. Nach zwei erfolgreichen Studioalben bei Universal erscheint ihr drittes Werk mit dem Namen Lines You Should Not Cross auf dem Hamburger Indie-Label Grand Hotel Van Cleef.

In der Umgebung von Label-Boss und Förderer Thees Uhlmann fühlen sich die Kilians pudelwohl. Der Erwartungsdruck ist nicht mehr so hoch und die Spielräume in der Produktion deutlich größer, als es noch beim Major-Label der Fall war. Gitarrist Arne Schult findet es gut, dass die Musik wieder im Fokus steht.

In der recht langen Zeit bei Universal konnte man sich irgendwann nicht mehr auf die Musik konzentrieren und die Vorstellungen von unserer Zukunft gingen auch auseinander. Beim Grand Hotel Van Cleef haben wir die Möglichkeit Musik zu machen, hinter der wir stehen. Wir konnten eine Platte aufnehmen und veröffentlichen, die wir gut finden. Die Art und Weise, wie das neue Album entstanden ist, ist eine andere als bei Universal. Wenn viele Leute oft ihre Meinung kundgetan haben, hat uns das meist nicht viel geholfen.

Eine Sache, die sich die Kilians schon jahrelang gefallen lassen müssen, ist der Vergleich mit den Strokes. Klar, auch bei dem ein oder anderen Stück auf  Lines You Should Not Cross fühlt man sich an die Retro-Rocker aus New York erinnert. Von einer billigen Kopie kann allerdings nicht die Rede sein. Einige Gemeinsamkeiten liegen jedoch auf der Hand. Die beiden Gitarristen Dominic Lorberg und Arne Schult harmonieren prächtig und Simon den Hartog gibt mit seiner kraftvolle Reibeisenstimme den markanten Frontmann. Die Kilians sind eine waschechte Indierock-Band, die ohne elektronische Effekthascherei auskommt.

 

Mit ihrem Freund und Produzenten Simon Frontzek haben die Kilians den perfekten Mann an ihrer Seite, um ihre Ideen umzusetzen. Auch Sänger Simon den Hartog kann sich zu der Zusammenarbeit nur positiv äußern.

Simon Frontzek ist ein wahnsinnig guter Musiker und zudem ein begnadeter Produzent – also ein Tonmeister. Trotzdem lässt er niemals auch nur ansatzweise durchschimmern, dass er eigentlich ein ziemliches Genie ist. Das macht ihn sehr sympathisch. Er ist jemand der die Stimmung hoch hält und der einfach sehr kompetent ist ohne großartig was raushängen lassen zu müssen.

Als Appetitanreger zum Album  Lines You Should Not Cross haben die Kilians die Single Dirty Love veröffentlicht – einen Song, bei dem man nach den ersten Akkorden schon bemerkt, von wem er stammt. Ein waschechter Kilians-Kracher.

Wir haben den ganz bewusst ausgewählt, weil er für ein Sound-Bild steht, das für mich unverkennbar mit den Kilians einher geht. Das ist für mich ein ganz standardmäßiger Kilians-Smasher, der rockig ist, beschwingt und trotzdem mit einem Hauch Melancholie beträufelt wurde.

Gitarrist Dominic Lorberg mag‘s auch gern mal etwas poppiger. Sein Lieblingsstück auf  Lines You Should Not Cross ist das etwas glattere In It For The Show..

Solche Songs gab‘s bei uns noch nicht so oft. Er ist durch und durch poppig und spiegelt die Musik wieder, die wir im Moment machen wollen. Es ist nicht dieser typische Strokes-Sound, sondern es ist einfach ein bisschen glatter. Wenn man auf den Text achtet, bemerkt man, dass „In It For The Show“ ein rein sexueller Song ist, der sehr viel Spaß macht.

Mit seiner poppigen Note geht In It For The Show gut ins Ohr, so wie die meisten anderen neuen Songs auch. Unterm Strich ist den Kilians mit Lines You Should Not Cross eine solide Indierock-Platte gelungen. Sie gilt sicher nicht als die bahnbrechende Innovation in der Musikwelt. Man spürt jedoch den Spaß, den die Kilians bei der Zusammenarbeit mit ihrem neuen Label haben und lässt sich davon anstecken. Man hat das Gefühl, die Kilians haben im Grand Hotel Van Cleef mehr als nur ein neues Label gefunden.



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