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Reingehört: Naima Husseini mit “Naima Husseini”

Die Überraschungen kommen bei Naima Husseini tröpfchenweise: Ein Klackern, ein Rattern… Das Debütalbum der Hamburgerin ist eine große poppige Spielwiese. Wir stellen das Album vor – und verlosen Exemplare davon.

Wer heutzutage den Wunsch hat Musiker zu werden, der hat meist einen langen Weg vor sich: Der führt erstmal über Jamsessions in muffige Garagen, in kleine Clubs mit wenig Publikum und am Ende – nur mit ganz viel Glück – auf die größeren Bühnen.

Bei Naima Husseini war das anders. Die Hamburgerin wurde, noch bevor sie albumfähige Songs fertig hatte, von Universal entdeckt. Ein Mitarbeiter des Majorlabels wurde auf ihre Myspace Seite aufmerksam und innerhalb kürzester Zeit bekam sie einen Plattenvertrag in die Hand gedrückt. Jetzt erscheint das Debutalbum der 30-Jährigen. Anne Fromm hat in „Naima Husseini“ reingehört.

Naima Husseinis Album vorgestellt 04:38

„Ich versuche auf jeden Fall keine glatte Popmusik zu machen, die vorprogrammiert funktioniert. So dass man weiß: Jetzt kommt der Refrain und dann wird geschunkelt. Also da hat die Veränderung oder Überraschung viel Platz, das ist mir sehr wichtig.“

Das Debutalbum der Hamburgerin ist eine große poppige Spielwiese, durch die Husseini voller Neugier streift und dabei kein Geräusch unangetastet lässt. Entstanden ist die Platte wirklich auf einer Quasi-Spielwiese. Für die Aufnahmen hat Husseini eine alte Industriebrache in Berlin angemietet, dort dutzende Instrumente aufgebaut und mit verschiedenen Musikern zusammen aufgenommen. Ein Luxus, den sie sich nur leisten konnte, weil sie ein finanzstarkes Majorlabel im Rücken hatte?

„Kein Luxus, sondern anstrengend, kein high-end Studio, schöne Atmo ja, aber heiß im Sommer und manchmal konnte ich mich nur wie Schnecke bewegen. Luxus im Sinne von Idee verwirklichen.“

Ihr Hauptinstrument ist das Klavier. Daran entwickelt sie die Ideen, die sie dann auf andere, vor allem elektronische Instrumente überträgt. So schichtet sie auf der Platte die verschiedensten Lagen übereinander: knarzende, klimpernde und melodiöse.

„Wir haben unheimlich viel Material gesammelt, was man der Platte auch anhört. Wir haben gesagt: OK, es wäre vielleicht perfekter, das alles rauszuschmeißen und auszudünnen. Aber vielleicht ist das auch das Wesen dieser Zeit oder des Aufnahmeprozesses, dass man sagt, man stellt 50 Instrumente in einen Raum und nimmt Tag und Nacht auf und ist immer damit umgeben. Das zeichnet es eben auch aus.“

Auch ihren Gesang betrachtet Husseini nur als einen Teil von vielen, den sie nicht besonders herausgehoben sehen möchte:

„Naja, das ist blöd. Ich red wirklich nicht gern über meine Texte. Wirklich aus dem Grund, weil ich keine klassischen Geschichten erzähle, sondern eher drüber schwebe über dem eigentlichen Inhalt.“

Deswegen ist es gar nicht leicht, ein durchgehendes Thema auf der Platte zu finden. Was Husseini beschreibt, ist alles andere als eine klare Struktur. Sie betrachtet das Leben, genau wie ihre Musik, als Experimentierfeld, das viele Umwege und Höhen und Tiefen aufweist. Dabei schwingt auch immer ein bisschen Unsicherheit mit, ob das, was sie gerade macht, richtig ist.

Dabei gibt es gerade gar nicht so viel, an dem sie zweifeln könnte: Ihre erste Platte steht in den Läden und ihre erste ausgiebige Tour beginnt in den nächsten Tagen. Insgeheim weiß sie aber wahrscheinlich selbst, dass ihr wohl noch einiges bevorsteht. Nur so lässt sich die Textzeile verstehen: “Staub wird zu Gold / Und niemand kann mir widerstehen“. Das dürfte hierzulande wohl so kommen.

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