Weil er ein Kochbuch mit Biber-Rezepten veröffentlicht hat, steht ein CDU-Politiker aus Baden-Württemberg in der Kritik. In seinen Landkreisen wächst die Biberpopulation stark, Landwirte sprechen bereits von einer Plage. Doch will Klaus Burger wirklich Biber essen? In unserem Interview entpuppt sich das Ganze als Missverständnis.
Der Süddeutschen Zeitung ist das Biber-Kochbuch eine Meldung wert. Die Bild titelt „Politiker empfiehlt: Esst mehr Biber!“ und zeigt ein Foto des CDU-Politikers mit Messer in der Hand. Das NEO Magazin Royale macht #VivaLaBiber zum Hashtag der Woche.
In Biberach ist man entsetzt. https://t.co/R5izdCUlYQ #vivalabiber
— Sebastian (@bashdy) 29. März 2017
Tatsächlich wächst seit längerem die Biberpopulation in Teilen Baden-Württembergs. Das beschert den Landwirten Probleme, so sorgen etwa Biberdämme dafür, dass Flächen geflutet werden. Das CDU-geführte Agrarministerium spricht von einer Plage. Das Grünen-geführte Umweltministerium sieht dagegen keine Veranlassung, Maßnahmen einzuleiten.
Laut Klaus Burger wäre es denkbar, die Population zu kontrollieren, wie bei anderen Wildarten auch, indem das Tier gejagt werden darf. Derzeit ist der Biber eine geschützte Art. Dass man ihm nun Biberfeindlichkeit vorwirft, findet Klaus Burger ungerecht. Im Gegenteil, er ist geradezu ein Fan:
Der Biber ist mir ein sehr freundlicher Zeitgenosse. Der Biber lebt im Mehrgenerationenhaus, lebt monogam und treu, ist ein wunderbarer Handwerker. – Klaus Burger
Biber essen? Das sei nur ein Scherz zur Fastnacht gewesen, sagt Burger. Das Kochbuch haben wohl einige etwas zu ernst genommen. Im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Marie Landes klärt Klaus Burger das Missverständnis auf.
Ich habe nicht dazu aufgerufen, den Biber zu essen. Das ist eine falsche Darstellung. Das Kochbuch gehört in die Fastnachtszeit. Wie es weitere Kreise gezogen hat, ist mir schleierhaft.Klaus Burger
Redaktion: Eva Morlang