Breitbandmessung: Bundesnetzagentur testet Internetgeschwindigkeit

Der Druck auf die Provider steigt

Wenn das Internet zu Hause oder auf dem Smartphone zu langsam wird, muss das nicht immer am Gerät oder dem Menschen davor liegen. Womöglich liefert der Anbieter einfach nicht, was er versprochen hat. Um zu testen, wie hoch die eigene Internetgeschwindigkeit ist, unternimmt die Bundesnetzagentur seit einer Weile Breitbandmessungen – und jeder kann mitmachen.

Kunden sollen die Internetgeschwindigkeit bekommen, für die sie bezahlen. Das regelt das Telekommunikationsgesetz. Doch die Realtität sieht nicht selten anders aus: im Vertrag heißt es da zwar oft, „bis zu 50 Mbit/s“ oder „bis zu 100 Mbit/s“ – was aber am Ende ankommt, ist eine andere Sache. Mit der Breitbandmessung der Bundesnetzagentur kann man das testen – und Teil des womöglich größten Provider-Checks werden.

Internetzugänge halten oft nicht, was sie versprechen

Bei den letzten beiden Messungen der Bundesnetzagentur zeigt sich bereits: nicht selten kommt deutlich zu wenig beim Kunden an. Experten vermuten schon länger, dass die Provider nicht genug in den Breitbandausbau investieren, um allen eine gute Internetgeschwindigkeit zu garantieren.

Zwar ist die durchschnittliche Rate besser geworden, aber die Maximalrate ist gesunken.

Jürgen Kuri- stellv. Chefredakteur c’t und heise online.

Mit der Nutzerbefragung will die Bundesnetzagentur am Ende eines erreichen: genügend Druck, um an die Provider heranzutreten, damit die ihre Netze ausbauen.

Der Kunde hingegen, der kann erst einmal wenig machen: denn die gemessenen Daten der Breitbandmessung hätten vor Gericht keinen Bestand, sagt Jürgen Kuri.

Bundesnetzagentur will Transparenz

Sollte sich bei der Studie heraustellen, dass die Provider auf breiter Linie zu wenig tun, kann die Bundesnetzagentur sie zwingen, das Netz auszubauen.

Denn wenn sie viele Kunden haben, müssen die Anbieter in die Zugangstechnik investieren, damit alle Kunden die gleiche Leistung bekommen.

Jürgen Kuri- stellv. Chefredakteur c’t und heise online.

Breitbandmessung – Auch mobil wird gemessen

Auch bei mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets kann man testen, wie die Qualität der Internetverbindung ist. Via UMTS, GRP oder LTE kann man mit einer App für Android oder iOS die Internetgeschwindigkeit überprüfen.

Über die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur hat detektor.fm-Moderatorin Constanze Müller mit Jürgen Kuri, Stellv. Chefredakteur von  c’t und heise online, gesprochen.

Die Breitbandmessung soll zuerst Transparenz schaffen für die Kunden.Jürgen Kuri 

Redaktion: Gösta Neumann