Facebook soll weniger Daten sammeln

Wird Facebook gebremst?

Das Bundeskartellamt hat entschieden: Facebook hat seine Monopolstellung missbraucht und darf in Zukunft nicht mehr Daten über Drittseiten speichern.

Daten, Daten, Daten

Facebook sammelt Daten. Das ist wohl für niemanden eine Überraschung. Aber das Unternehmen sammelt auch Nutzer-Daten über andere Webseiten. Dagegen will das Bundeskartellamt vorgehen.

Ist auf einer Seite ein „Like-Button“, weiß Facebook, wenn ein Nutzer die Seite besucht. Egal, ob er den Daumen anklickt oder nicht. Diese Daten werden wiederum mit den Daten von eigenen Plattformen zusammengeführt. Daraus werden umfangreiche Nutzerprofile erstellt. Diese Praxis ist Datenschützern und dem Kartellamt ein Dorn im Auge.

Das Bundeskartellamt kritisiert, dass Facebook die Daten zusammenführt. Und die Nutzerinnen und Nutzer eigentlich keine Chance haben dem zu widersprechen […]. Sie werden im Dunkeln geführt und können nichts machen. – Markus Reuter, netzpolitik.org

Facebook wehrt sich gegen das Bundeskartellamt

Mittlerweile beherrscht Facebook 95 Prozent des Markts im Bereich der Sozialen Medien. Das Bundeskartellamt hat deswegen einstimmig entschieden: Facebook missbraucht seine Monopolstellung, indem das Unternehmen ohne Zustimmung der Nutzer diese Daten sammelt.

Facebook hat jetzt eine Frist von zwölf Monaten, um seine Praxis zu ändern. Das Unternehmen will die Entscheidung vor Gericht anfechten. Ob sich wirklich etwas ändern wird, bleibt offen.

Über die Entscheidung vom Bundeskartellamt und deren Konsequenzen hat detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher mit Markus Reuter von netzpolitik.org gesprochen.

Redaktion: Frida Neander Rømo