IP-Privacy: Mode gegen Videoüberwachung

Kleidung, die unsichtbar macht?

Der Ausbau der Videoüberwachung im öffentlichen Raum ist höchst umstritten. Auch in der Mode wird die Debatte aufgegriffen – und Erkennungsalgorithmen etwas entgegengesetzt.

Beim Thema der Videoüberwachung im öffentlichen Raum scheiden sich die Geister. Eine Videoüberwachung stärke die allgemeine Sicherheit und helfe dabei, Verbrechen schneller aufzuklären, sagen Befürworter. Verkehrsminister Andreas Scheuer bezeichnet einen Ausbau der Überwachung, wie ihn die Bundesregierung derzeit an Bahnhöfen anstrebt, unlängst als nützlich zur „Abschreckung und Aufklärung“.

Kritiker bemängeln hingegen den Eingriff in die Privatsphäre und sehen die Bürger unter Generalverdacht gestellt. Ein Ausbau der öffentlichen Videoüberwachung helfe nicht, Kriminalität zu senken, schränke aber die Freiheit der Bürger stark ein und befördere Konformismus.

Künstlerische Statements gegen Videoüberwachung

Gegen den fortschreitenden Ausbau der öffentlichen Überwachung regt sich daher Widerstand. Dieser wird nicht nur auf großen Demonstrationen kundgetan, wie zuletzt im April in Dresden gegen den Beschluss des umstrittenen neuen sächsischen Polizeigesetzes. Auch in der Kunst wird die zunehmende Überwachung häufig thematisiert.

Ein solches künstlerisches Statement will auch die Leipziger Designerin Nicole Scheller mit ihrem Projekt „IP Privacy“ setzen. Dabei entwirft sie Mode, die ihre Träger gegen die biometrische Erkennung im öffentlichen Raum schützen soll.

Das heißt jetzt nicht, dass man generell von der Bildfläche verschwindet, aber ich erschwere es dem Algorithmus zu sagen: ‚Okay, du bist jetzt männlich oder weiblich.‘ – Nicole Scheller, Designerin und Gründerin von IP-Privacy

Wie Kleidung, die Schutz vor Überwachungskameras bietet, funktioniert und was sie mit ihrem Projekt bewirken möchte, darüber hat die Designerin Nicole Scheller mit detektor.fm-Moderator Christian Erll gesprochen.

Redaktion: Moritz Fehrle

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