Hans-Joachim Bohlmann beginnt in den 70er-Jahren, Säure auf Kunstwerke in Museen zu schütten. Er wird mit der Zeit zum vielleicht größten Kunstzerstörer, den es je gegeben hat. Was hat ihn angetrieben?
Angefangen hat Hans-Joachim Bohlmann im Jahr 1977 mit Schmierereien auf Schaufenstern und Grabsteinen. Dann folgt das erste Säure-Attentat in der Kunsthalle Hamburg. Sein Opfer: „Der Lilienstein an der Elbe” von Franz Radziwill — ein weder besonders wertvolles noch bekanntes Gemälde. Das wird sich in den folgenden Jahren ändern.
Elf Jahre lang besucht Bohlmann Museen, um dort Schwefelsäure auf Kunstwerke zu schütten. Dabei sucht er sich immer gezielter Werke von namenhaften Malern aus. Zum Zeitpunkt seiner endgültigen Festnahme im Jahr 1988 wird Bohlmann unter anderem Gemälde von Rembrandt, Dürer, Cranach und Klee beschädigt haben. Insgesamt verursacht er einen Schaden von etwa 300 Millionen D-Mark.
Was war Hans-Joachim Bohlmanns Motiv? Und wie ist er zum Kunstzerstörer geworden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der vierteilige True-Crime-Podcast „Der Kunstzerstörer — Die Säure-Attentate von Hans-Joachim Bohlmann”. Podcast-Host Klaus Uhrig zeichnet dafür die Lebensgeschichte Bohlmanns nach, die von Schicksalsschlägen geprägt ist, und spricht mit Zeitzeugen der Attentatserie.
Da Bohlmann bereits verstorben ist, konnte er sich im Podcast nicht äußern. Aber es sind Originaltonaufnahmen eines zehnstündigen Interviews von ihm mit der Journalistin Beate Lakotta zu hören. „Der Kunstzerstörer” ist eine Produktion von Plotprodukt für ARD Kultur und Bremen Zwei. Alle vier Folgen der Serie sind in der ARD-Audiothek verfügbar.
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