Start der Gamescom | Doping im eSport

Schwarze Schafe unter Gamern

Hunderttausende Besucher strömen auf die Gamescom in Köln. Die eSport-Szene ist beliebt wie nie. Doch jetzt wird ein Doping-Vorwurf in der Szene laut. Nach Angaben eines Gamers soll angeblich „praktisch jeder“ dopen. Wie verbreitet ist es wirklich?

Der eSport boomt

Gaming hat sich zum Zuschauermagnet mit eigenen Streamingkanälen gemausert. Veranstaltungen wie die Weltmeisterschaft der Gamer in Seattle sind Megaevents. Da sind die Bilder des vereinsamten Computer-Nerds schnell vergessen. Denn mittlerweile sind Talente der eSport-Szene richtige Superstars. In die besten Gamer der Szene wird, wie in anderen professionellen Sportarten, viel Geld investiert. Sieger von Wettkämpfen bei Spielen wie Counter-Strike oder FIFA können teilweise Summen im sechsstelligen Bereich gewinnen.

Der Druck in der Gamer-Szene wächst

Mit der Professionalisierung des Sports steigt der Konkurrenzkampf. Die Computerspieler hoffen auf lukrative Sponsorenverträge und hohe Preisgelder. Angesichts der mangelnden Doping-Kontrollen überrascht es nicht, dass einige Spieler versuchen ihre Konzentrationsfähigkeit mit Medikamenten zu verbessern. Als Aufputschmittel werden verschreibungspflichtige Medikamente wie Adderall oder Ritalin genommen. Die Medikamente werden eigentlich zur Behandlung von ADHS oder anderen Konzentrationsschwächen eingesetzt. Aber auch die Einnahme von Schmerzmittel ist unter den Spielern verbreitet, da viele unter Hand- und Nackenschmerzen leiden.

Doping-Kontrollen bei Turnieren

Die Veranstalter von eSports-Events haben bereits angekündigt mit der Nationalen Anit Doping Agentur (NADA) zusammenzuarbeiten.

Schon im August findet das nächste große Counter Strike Turnier statt. Da wird man mit einem leichten Hauttest ziemlich schnell bis zu 300 Substanzen abchecken können. Das Problem ist, dass sich die ESL nicht klar positioniert was dann eben passiert, wenn man irgendwelche Substanzen entdecken sollte. Das heißt dann es wird von Fall zu Fall entscheiden. – Konstantin Winkler, Journalist und Gamer.

Laut der Sprecherin Anna Rozwandowicz von ESL ist der eSport von flächendeckende Kontrollen noch weit entfernt. Es mangelt an Zeit und Personal. „Das Thema ist bei uns aber schon länger präsent“ berichtet sie.

Über die Professionalisierung im eSport und seine Folgen  hat detektor.fm-Moderator Andreas Bischof mit dem Journalisten und Gamer Konstantin Winkler gesprochen.

Die Spieler sind ständig auf Anschlag in Sachen Konzentration. Sie müssen ständig gucken was sie machen und führen teilweise bis zu 300 – 400 Aktionen jede Minute durch. Wenn man dennoch das zum Teil sehr enorme Preisgeld bedenkt, oder Sponsoren im Hintergrund hat, die einen finanziell unterstützen, dann ist da ein enormer Leistungsdruck.Konstantin Winkler 

Redakton: Nasti Neher