Wissenschaftler: freie TV-Frequenzen für „Super-WiFi“ nutzen

„Super-WiFi“: Studie hält freies öffentliches WLan für machbar

Keine Frequenzen, zu teuer, zu unsicher: flächendeckendes freies WLan ist in Deutschland kein Thema. Nun kommt eine Studie aus dem KIT in Karlsruhe zu dem Schluss, dass das doch geht. Zukünftig könnte man freiwerdende TV-Frequenzen für ein bundesweites Wifi-Netz nutzen und dieses kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Die Wissenschaftler sehen darin enorme Chancen – gesellschaftlich wie wirtschaftlich.

Straßen, Zugang zu Wasser, zu Strom oder zu Bildung – für all das garantiert der Staat. Es ist quasi ein Allgemeingut. Immer mehr Menschen finden, dass auch der Zugang zum Internet ein solches Allgemeingut sein sollte.

Große, flächendeckende und drahtlose Netzwerke, nutzbar für Jedermann – das ist der Wunsch. Die Realität aber sieht anders aus. Wer ins Netz will, braucht einen Provider – egal ob daheim via DSL oder unterwegs auf dem Handy. Offenes Internet für alle: Fehlanzeige.

Immer wieder wird als Argument hier angeführt, dass die Netze das gar nicht hergeben würden. Wissenschaftler aus Karlsruhe aber haben nun eine Studie vorgelegt, wonach das doch geht. Das dort skizzierte „Super-WiFi“ soll „kostenlosen Netzzugang über große Entfernungen ermöglichen und Mobilfunknetze entlasten“.

Super-WiFi – „großer gesamtwirtschaftlicher Nutzen“

Ihre Idee: Frequenzen, auf denen bisher Fernsehen übertragen wurde und die nun frei werden, könnten  für drahtlose Netzwerke genutzt werden. Netzwerke, die kostenfrei der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

„Die Realisierung unseres Ansatzes hätte weitreichende Folgen. Personen, Institutionen und Unternehmen wären bei ihrer digitalen Kommunikation in viel geringerem Maße auf teure Mobilfunknetze angewiesen. Darin sehen wir nicht zuletzt auch einen großen gesamtwirtschaftlichen Nutzen.“, schreiben die Wissenschaftler. Nötig sei jedoch eine breite und internationale Debatte über den Ansatz.

Wie das gehen soll, was dafür spricht und ob die Idee eine Chance hat, Realität zu werden, sprechen wir mit dem Leiter der Studie: Arnd Weber vom Institut für Technikfolgenabschätzung des KIT in Karlsruhe.

Redaktion