Heute eine SMS zu verschicken hat schon fast etwas Besonderes. Diejenigen, die man über andere Messenger nicht erreicht, werden doch immer weniger. Dann braucht es schon einen besonderen Anlass um eine SMS zu verschicken, oder einen abgelegenen Ort ohne Internetverbindung.
Erste SMS von Computer auf Handy
Die erste SMS, die am 3. Dezember 1992 verschickt wurde, war noch nicht wirklich die SMS, die wir alle kennen. Der Software-Entwickler Neil Papworth tippte die Botschaft „Merry Christmas“ in seinen Computer ein. Dieser etwas verfrühte Weihnachtsgruß landete auf dem Handy (Orbitel TPU 901) eines Managers des britischen Telekomriesen Vodafone. Ein Mobiltelefon, mit dem man SMS schreiben und versenden konnte, gab es damals noch nicht.
Wenig später hielt die SMS aber Einzug in die Alltagskommunikation. 39 Pfennig kosteten die ersten SMS in Deutschland, später waren 19 Cent der Standardpreis. Da musste man schon gut überlegen, ob 160 Zeichen reichen, oder ob es zwei oder gar drei SMS sein müssen.
Das ist Nostalgie, die da mitschwingt, das Gewohnte. Wir sind ja quasi damit aufgewachsen. – Domenika Ahlrichs, WIRED Germany
Messenger-Dienste haben das Feld übernommen
Lange war die SMS eine aktraktive Einnahmequelle für die Mobilfunkanbieter. Den Höhepunkt erreichte die SMS-Ära im Jahr 2012, als allein in Deutschland rund 60 Milliarden SMS verschickt wurden, eine enorme Steigerung im Vergleich zu 100 Millionen im Jahr 1996. Deshalb wollten die Anbieter auch lange daran festhalten.
Das tut einem ja dann ein bisschen leid, wie sie dann den Anschluss verpasst haben. Das haben sie tatsächlich, sie haben einfach nur zugeguckt, wie die Messenger-Dienste völlig das Feld aufgerollt und übernommen haben. – Domenika Ahlrichs
Ob die SMS trotzdem weiter eine Daseinsberechtigung hat, und wie wir uns heute zurecht finden in der parallelen Nutzung vieler verschiedener Kanäle, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Domenika Ahlrichs von WIRED Germany gesprochen – in einem Rückblick auf 25 Jahre SMS.