Was wichtig wird | Apples Entwicklerkonferenz WWDC

„Endlich stirbt iTunes!“

Auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC wurden viele Neuerungen vorgestellt – ein neuer Mac Pro, das neue Betriebssystem „Catalina“ und ein eigenes Betriebssystem für iPads. Was bedeutet das für die Entwicklung von Apple – und schaffen sie damit zur Abwechslung positive Schlagzeilen?

Applaus für den Tod

Es passiert vermutlich selten, dass der Tod einer Software gefeiert wird – doch genau das passiert grade mit iTunes nach der WWDC. Einer der größten Neuerungen von Apples vorgestelltem Betriebssystem macOS 10.15 „Catalina“ ist sicher, dass iTunes stirbt und durch drei einzelne Programme ersetzt wird – Apple Music, Apple Podcasts und die Apple-TV-App.

Manche sagen, iTunes ist das schlimmste Stück Software, das jemals für den Mac geschrieben wurde. – Jürgen Kuri von heise online

Auch das iPad bekommt ein Make-Over: Ein eigenes Betriebssystem. Damit soll die Nutzung besser auf das größere Display angepasst werden. Bisher liefen die iPads mit dem Betriebssystem von iPhones, was die Chancen vom Multitasking und der Bedienung auf einem großen Display nicht voll ausnutzte.

Kernzielgruppe verloren

Doch nicht nur Software wurde auf der WWDC vorgestellt. Lange mussten professionelle Anwender auf einen neuen Mac Pro warten. Der Tower-PC ist modular aufgebaut, also erweiterbar, und richtet sich auch wegen des stolzen Preises ab 6.000 Dollar, also umgerechnet 5.300 Euro, vor allem an professionelle Anwender.

Die Zeiten, in denen jeder, der etwas mit Videoschnitt oder CGI gemacht hat, einen Mac Pro hatte, sind lange vorbei. Die Hardware wurde immer älter, und es gab keinen Nachschub. – Jürgen Kuri von heise online

Ob Apple verlorene Kunden zurückgewinnen kann, wird man sehen. Viele sind inzwischen auf Microsoft-Geräte umgestiegen. Generell scheint es, als hätte sich Apple lange Zeit zu sehr auf den Massenmarkt verlassen. Doch nun stagnieren die Absätze von iPhones in Asien, und generell geht die Marge von Hardware wegen des Preisdrucks von günstigeren Herstellern zurück. Deshalb investiert Apple nun auch in Anwendungen, die auch von Nicht-Apple-User benutzt werden können. Zum Beispiel in einen eigenen Log-In-Dienst, der die Anmeldung bei Drittanbietern durch anonyme Wegwerf-Mailadressen sicherer machen soll.

Es wird spannend sein zu beobachten, ob Apple mit den neuen Angeboten erfolgreich sein wird.Jürgen Kuri 

Bekommt Apple damit die Kurve, weg von den zuletzt getrübten Aussichten? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Nico van Capelle mit Jürgen Kuri von heise online.


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