Was wichtig wird | Experimente mit Social Virtual Reality

Willkommen in der Matrix

Virtual Reality ist nicht mehr zu stoppen. Das nächste große Projekt vieler Entwickler: Mehrere Menschen gleichzeitig in ihren virtuellen Welten interagieren lassen. Das ist „Social Virtual Reality“ und eine neue Möglichkeit Geschichten zu erzählen. Wie wir uns das vorstellen müssen, erklärt WIRED-Redakteur Dominik Schönleben.

Gemeinsam in die virtuelle Realität

Virtual Reality (VR) hat nach Jahren vergeblicher Anläufe endlich seinen Durchbruch erlebt. Jetzt versuchen Spieleentwickler eine neue Möglichkeit der Branche zu erschließen: den Mehrspieler-Modus für ihre virtuellen Spielewelten. Gängige VR-Headsets und deren Spielangebot richten sich bislang vor allem an Einzelspieler. Ändern wollen das die Firma Ubisoft und ihr Kreativdirektor David Votypka.

„Social Virtual Reality“ soll jetzt das nächste große Ding werden. Spieler teilen sich die virtuelle Spielwelt. Ihre Körperbewegungen werden auf Avatare übertragen, sodass sie fast genau so miteinander spielen können wie im echten Leben.

Noch fehlt marktfähige Hardware

„Umso weiter die Hardware sich entwickelt, desto überzeugender können unsere Avatare werden“, hat Votypka der WIRED im Interview erklärt. Umgesetzt haben Votypka und sein Team das bereits in Titeln wie Werevolves Within und Star Trek: Bridge Crew.

Bis umfangreiche Social Virtual Reality auf den Markt findet, gilt es noch einige technische Herausforderungen zu meistern. Zum Beispiel die Aufzeichnung und Weitergabe von Augenbewegungen und Gesichtsausdrücken.

Bei der nächste Generation, von Oculus Rift zum Beispiel, wird am Face Tracking gearbeitet: Die Bewegung der Augen, die Emotionen, werden zumindest rudimentär erfasst. (…) Mit diesem Feature kann man emotionale Nähe schaffen, wenn die Leute tatsächlich merken: Der andere reagiert auf das, was ich gesagt oder getan habe. – Dominik Schönleben, WIRED Germany

Spielwiese für Game Designer

Auch Noah Falstein zeigt sich elektrisiert von den neuen Möglichkeiten durch VR. In den Neunzigern hat er bei LucasFilm Games pixelige Indiana-Jones-Abenteuer entwickelt. Trotz der damals begrenzten Mittel werden diese Spiele bis heute für ihre Fähigkeit gerühmt, den Spieler ins Geschehen zu ziehen.

Als Chief Game Designer hat Falstein erlebt, wie Google mit seinem „Daydream“-Headset den Durchbruch von erschwinglicher VR-Hardware vorangetrieben hat. Jetzt will er Spiele machen, die dieses Potenzial ausschöpfen.

Mit VR haben wir jetzt ein Medium, in dem man aus die Ego-Perspektive der Spielfigur einnimmt. Man „wird“ tatsächlich zu dieser Spielfigur. (…) Das ist der Social-Aspekt: Man interagiert wirklich mit Figuren, anderen Personen, die an dieser Welt teilnehmen.Dominik Schönleben 

VR bietet für Falstein ganz neue Möglichkeiten, in Spielen eine Geschichte zu erzählen. Der Spieler wird nicht nur unterhalten. Er kann so unmittelbar wie nie in andere Rollen schlüpfen und Perspektiven einnehmen. Im Interview mit WIRED sagt Falstein, sogar ein Genre wie die Dating-Simulation ließe sich durch VR glaubhaft umsetzen.

WIRED-Redakteur Dominik Schönleben hat sich mit Spielentwicklern und -designern über die nahe und ferne Zukunft von Social VR unterhalten. Bei detektor.fm fasst er zusammen, woran Vertreter der Branche gerade basteln.


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Redaktion