Was wichtig wird | Tech Open Air und die Filterblase

Sich mal selbst herausfordern

Wie ist aus der Bundesdruckerei ein Cloud-Dienst geworden? Wer bringt die ersten Sex-Roboter auf den Markt? Warum ist Europa das bessere Silicon Valley? Darüber spricht die Tech-Welt ab heute auf der Tech Open Air in Berlin. WIRED gibt einen Ausblick auf die Konferenz – und neue Projekte gegen die eigene Filterblase.

Tech-Welt zu Gast in Berlin

Was haben die NASA, der Sex der Zukunft und die Audioplattform Soundcloud gemeinsam? Erstmal nicht allzu viel, außer natürlich, dass sie auf der Tech Open Air 2017 zusammenkommen. Vom 11. Juli bis 14. Juli treffen sich Vertreter aus allen Ecken und Enden der Tech-Welt in Berlin. Dabei stellen sie ihre Projekte vor, quetschen sich gegenseitig aus und bringen die verschiedenen Disziplinen und Perspektiven der Branche zusammen.

Die Fragen, Panels und Diskussionen sind entsprechend breit gefächert: Wie ist die Bundesdruckerei zum Cloud-Dienst geworden? Wer bringt die ersten Sex-Roboter auf den Markt? Warum ist Europa das bessere Silicon Valley?

The Co-Founder/CEO of @SoundCloud @alexanderljung will guide us through the past and future in „A Decade of Music Shaping Culture“ at #TOA17 pic.twitter.com/6i3h7Z0QKl

— Tech Open Air (@TOABerlin) 30. Juni 2017

G20 und die Filterbubble

Vorstellen wird sich auf der Tech Open Air auch der deutsche Ableger der US-amerikanischen Plattform Quora, der heute seinen Betrieb aufnimmt. Dort können Nutzer alle erdenklichen Fragen an Experten und andere Nutzer stellen. Die Community beantwortet die Fragen nicht nur, sondern sammelt und ordnet die Antworten. Das soll nicht nur den Wissensdurst der Fragenden stillen, sondern kann auch beim Problem der Filterblasen helfen, meint Domenika Ahlrichs von WIRED Germany.

Eine Expertencommunity bietet die Möglichkeit auf alle Fragen eine ausgewogene, umfassende Antwort zu finden. (…) Man könnte Quora als so etwas wie eine Provokation der eigenen Meinung nutzen. – Domenika Ahlrichs, WIRED

Der ein oder andere wird angesichts der G20-Nachberichterstattung und dazugehöriger Kommentare in den eigenen Social-Media-Accounts die Filterblase am Werk gesehen haben. Noch immer können technische Bedingungen wie der Newsfeed-Algorithmus von Facebook uns jene Quellen und Einordnungen zuspielen, die ohnehin unserer Perspektive oder vorgefassten „Meinung“ von Ereignissen entsprechen.

Nun startet mit „The Buzzard“ ein weiteres Projekt, das zum Ziel hat, einen Überblick zu den Meinungen über politische Streitthemen zu geben. Pro- und Contra-Argumente werden für den Nutzer zusammengetragen und gegenübergestellt.

Man muss sich nur mal am eigenen Schopf packen und aus diesem Filter-Bubble-Sumpf herausziehen.Domenika Ahlrichs 

Die Tech Open Air 2017 und neue Projekte gegen die eigene Filterblase sind unsere Digitalthemen der Woche. Domenika Ahlrichs, stellvertretende Chefin von WIRED Germany, hat mit uns darüber gesprochen.


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Redaktion