Abenteuer Australien | Koala-Rettungshund Bear

Der Koala-Retter auf vier Pfoten

Immer wieder wüten in Australien Buschbrände. Die Feuer 2019/2020 sind verheerend gewesen und hatten dramatische Folgen für die Koala-Population des Landes. Aber es gibt ein wenig Hoffnung: Ein besonderes Projekt hilft, verletzte Beuteltiere in ausgebrannten Gebieten zu lokalisieren und zu retten.

Bei den schlimmen Buschbränden Ende 2019/Anfang 2020 sind in Australien drei Milliarden Tiere ums Leben gekommen, wurden vertrieben und haben ihren Lebensraum verloren. Besonders schwer betroffen von den Flammen sind auch immer wieder Koalas. 60 000 der Beuteltiere starben allein im sogenannten Black Summer im vergangenen Jahr.

Die Koala-Retter Australiens 

„Da die Tiere nicht weghopsen oder -fliegen können und sich bei Gefahr in die Baumkronen retten, haben sie kaum eine Chance, den Flammen zu entkommen“, sagt Josey Sharrad von der Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IWAF) in Sydney. 

Um den Fortbestand der ohnehin rückläufigen Koala-Population, die auch durch extreme Abholzung und Krankheiten stark bedroht ist, zu sichern, arbeiten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der University of the Sunshine Coast seit 2015 zusammen mit IWAF an einem ganz besonderen Projekt: dem Detection Dogs for Conservation. 

Bei den Mega-Feuern im letzten Jahr hatten die Tiere keine Chance. Diejenigen, die überlebten, trugen schwerste Verbrennungen davon.

Josey Sharrad, IWAF

Foto: Tyson Mayr

Zusammen bilden sie Suchhunde aus, die sich mit ihren Hundeführerinnen und -führern in die für sicher erklärten Brandzonen begeben. Dort sollen die Hunde verletzte Koalas lokalisieren und retten. In den ausgebrannten Gebieten des Black Summer ist die „Spezial-Waffe“ des Teams zum ersten Mal zum Einsatz gekommen: Koala-Rettungshund Bear.

Bear sucht Bär

Der sechs Jahre alte Mischling ist von seiner Familie abgegeben worden, weil die mit seinem extremen Bewegungsdrang nicht mithalten konnte. Aber genau diese Ausdauer und Bears weltweit einzigartige Fähigkeit, Koalas nicht nur an ihren Kot-Ausscheidungen, sondern an ihrem Fellgeruch aufzuspüren, macht den Vierbeiner zu einem unersetzlichen Helfer bei der Rettung von verletzten Koalas

Wir wussten vom ersten Tag, dass Bear ein Naturtalent ist.

Josey Sharrad

Foto: Tyson Mayr

Dem Hund mit der superfeinen Nase ist es zum Beispiel gelungen, an der Sunshine Coast, wo die Brände besonders stark gewütet haben, 120 Koalas zu lokalisieren. Diese Tiere konnten geborgen und zur Versorgung in Tierkrankenhäuser gebracht werden. Einige von ihnen konnten nach intensiver Pflege bereits wieder in die Natur entlassen werden.

detektor.fm-Moderatorin Sabrina Frangos spricht mit IWAF Wildlife Campaigner Josey Sharrad über die Suche nach überlebenden Koalas in Buschbrandgebieten und darüber, was die Zwangsstörung des Rettungshundes Bear damit zu tun hat.

Redaktion