Ein riesiger Buckelwal steigt aus dem Meer und lässt sich klatschend auf die Wasseroberfläche fallen: ein Gänsehaut-Moment an der australischen Küste. Dabei sind die australischen Gewässer alles andere als ungefährlich für die Tiere.
Von Ende Mai bis Anfang November ist Whale-Watching-Saison in Australien. Jedes Jahr schwimmen Buckelwale aus den kalten Gewässern der Antarktis in die tropischen Gegenden, um sich zu paaren und ihre Jungen zu gebären. Vor allem an der Gold Coast in Queensland ruhen sich die Riesen der Meere dicht an der Küste aus. Ein Highlight für Wal-Fans und ein Millionengeschäft für Tour-Anbieter, die in der Hauptzeit mehrmals täglich Touristinnen und Touristen hinausschippern, um den durchschnittlich 15 Meter langen Tieren ganz nahe zu kommen.
Und die Giganten der Meere sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch schön anzuhören. Denn im Gegensatz zu anderen Wal- und Delfinarten, die Geräusche und Laute von sich geben, sind Buckelwale besonders kreativ in ihrer Kommunikation. Vor allem die männlichen Säuger singen Lieder, bestehend aus Strophen und Melodien.
Der deutsche Walforscher Doktor Olaf Meynecke lebt bereits seit 15 Jahren in Down Under und erforscht Buckelwale. Dabei interessieren ihn auch die Gefahren, denen die Tiere in den australischen Gewässern ausgesetzt sind. Denn obwohl sich die Buckelwal-Population seit des Walfang-Verbots 1963 gut erholt hat, gibt es andere Probleme.
Immer wieder sorgen Szenarien wie diese für Schlagzeilen: Ein junger Buckelwal hatte sich vor wenigen Wochen vor Queensland in einem Hai-Netz verheddert. Seit 2001 sind die Netze für viele Wale zur Falle geworden. Tagelang versuchten Tierschützerinnen und Tierschützer, die Seile durchzuschneiden. Am Ende konnten sie das Tier zwar befreien, aber Teile des Netzes, die sich um die Flosse gewickelt hatten, konnten nicht durchtrennt werden.
Und genau deswegen sieht Olaf Meynecke auch keine Überlebenschancen für den Wal. Der Meeresbiologe setzt sich aktiv dafür ein, Hai-Netze aus den Ozeanen zu verbannen, und warnt auch vor anderen Gefahren. Zum Beispiel der Klimakrise, die sich auf die Tiere auswirkt.
detektor.fm-Moderatorin Sabrina Frangos spricht mit dem Meeresbiologen und Walforscher Olaf Meynecke über seine Faszination für die riesigen Meeresbewohner, warum ihn gerade der Atem der Tiere so interessiert, welchen Gefahren Wale in unseren Weltmeeren ausgesetzt sind und warum ihr Schutz so wichtig ist.