Antritt | Das Ende der Embacher-Collection

„Zwischendurch ist es zur Sucht geworden.“

Zwölf Jahre lang hat Michael Embacher Fahrräder gesammelt, seine Sammlung ist Fahrradfans weltweit ein Begriff. Er ist sicher einer der bekanntesten Fahrradsammler der Welt. Nun hat er die meisten Räder verkauft. Wir sprechen mit Michael Embacher über Sammeln, Besitz und das Loslassen.

Über 200 Fahrräder unterschiedlichster Herkunft haben in der Sammlung des Wiener Architekten Michael Embacher gestanden. Innerhalb von zwölf Jahren hat er die Embacher Collection aufgebaut, von der Rennmaschine über den französischen Randonneur bis zu britischen Moultons oder ungewöhnlichen Kofferrädern: Die einmalige Zusammenstellung ist so bekannt wie exklusiv. Denn sie ist nicht nur auf dem unter Fahrradsammlern bekannten Dachboden Embachers zu sehen gewesen. Eine Auswahl der Räder ist auch von Museen in Österreich, Israel und in den USA ausgestellt worden. Das Fahrrad als Kunstobjekt? Es ist wohl kein Zufall, dass ein Museumsbesuch Michael Embacher zum Fahrradsammeln inspiriert hat.

Embacher hat die Sammlung aufgelöst

Während die Embacher Collection bestanden hat, sind zwei Bildbände und sogar eine App dazu erschienen. Das Buch Cyclepedia ist außerdem in mehrere Sprachen übersetzt worden. Doch die Sammlung selbst ist seit wenigen Wochen Geschichte. Denn Embacher hat sie im Mai fast vollständig von einem Auktionshaus in Wien versteigern lassen. Unter Fahrradenthusiasten hatte sich das herumgesprochen, die „Chain Rea(u)ction“ genannte Versteigerung im Wiener Dorotheum ist gut besucht gewesen und hat immerhin 473.000 Euro eingebracht. Doch um Geld ist es dem nun ehemaligen Sammler nicht gegangen.

Warum er seine umfangreiche Sammlung versteigert hat und wie es sich anfühlt, einen so einzigartigen Schatz loszulassen, darüber haben wir mit Michael Embacher gesprochen.

Manche Räder hab ich so hässlich gefunden, dass sie mir gefallen haben, manche so hübsch.Michael EmbacherFoto: Andreas Müller 

Redaktion