Armutsrisiko für Alleinerziehende

Allein mit Kind

Neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik belegen: Alleinerziehende sind häufig dem Armutsrisko ausgesetzt. Soziale Kontakte und Beruf bleiben auf der Strecke.

Trend zu einem Elternteil

Jede fünfte Familie in Deutschland besteht aus nur einem Elternteil. Jeder dritte Alleinerziehende ist von Armut bedroht. Als „von Armut bedroht“ gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens verdient. Eine Statistik des statistischen Bundesamtes zeigt: Das wirkt sich auf viele Lebensbereiche der Alleinerziehenden und ihrer Kinder aus.

Vor allem Mütter werden benachteiligt

Die Zusammenhänge sind vielschichtig: Kita-Plätze sind rar und die Kinder werden dort häufig nur bis zum Mittag betreut. Wenn überhaupt bleibt also nur Zeit für einen Halbtags- oder Minijob. Insbesondere alleinerziehende Frauen werden hier benachteiligt. Rund ein Drittel der Mütter ist arbeitslos, dabei möchte die Hälfte von ihnen eigentlich arbeiten.

Das Problem, weshalb Alleinerziehende, gerade junge Frauen mit kleinen Kindern, nicht berufstätig sein können, sind häufig die Kinderbetreuung oder die Vorurteile […] Da gibt es das Problem des Lernprozesses für potenzielle Arbeitgeber. – Erika Biehn, Vorsitzende des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter

Herausforderung Alltag

Allein den Alltag mit Kind zu meistern wird so zur Herausforderung. Da bleibt auch wenig Zeit für soziale Kontakte. Dabei könnten gerade die auffangen, was der Arbeitsmarkt und die Familienpolitik nicht leisten.

Über die Herausforderungen für alleinerziehende Eltern und mögliche Maßnahmen, sie zu unterstützen, hat detektor.fm-Moderator David Seeberg mit Erika Biehn gesprochen. Sie ist Vorsitzende des Verbands für alleinerziehende Mütter und Väter.

Redaktion: Berit Ström, Nora Auerbach