AutoMobil | Lautstärkelimit für Motorräder

„Eine Kollektivstrafe ist unangemessen“

Motorräder – für die einen Sinnbild der Freiheit, für die anderen unnötiger Krach. Und letzteres möchte der Bundesrat nun konsequent eindämmen. Doch es gibt Kritik.

Motorradfahren ohne ordentlichen Sound? Für viele Biker wäre das ein herber Schlag. Und entsprechend wehren sich viele von ihnen auch mit allen Argumenten gegen eine Forderung des Bundesrates, den Lärmpegel der Motorräder herunterzufahren.

Neue Regeln

Außerdem wird gefordert, Sounddesign zu verbieten. Und auf besonders belasteten Strecken soll es möglich sein, Fahrten an Sonn- und Feiertagen ganz zu verbieten. Ob und wie solch ein Gesetz umgesetzt wird, muss die Bundesregierung entscheiden.

Der Bundesrat will damit vor allem Anwohnerinnen und Anwohner schützen. Denn gerade in der Umgebung von beliebten Motorradstrecken klagen diese immer wieder über hohe Belastung. Das kann auch der Gesundheit abträglich sein, wie bereits aus vielen Studien bekannt ist.

Dass es bisher dennoch möglich ist, mit ordentlich Krach die Straßen entlang zu brettern, liegt vor allem an den technischen Möglichkeiten der Motorräder. Denn eigentlich gibt es auch jetzt schon einen Maximalwert für Lautstärke.

In der Vergangenheit gab es Hersteller, die sich zwar in der Theorie und bei den Prüfungen an die Lautstärkeverordnungen gehalten haben, auf der Straße dann aber lauter waren.

Katja Legner, Unternehmenssprecherin des ADAC.

Ein neues Gesetz müsste demgemäß auch ein neues Messverfahren beinhalten. Inzwischen sprechen sich auch viele, die Motorrad fahren dafür aus. Doch natürlich gibt es auch Kritik. Insbesondere von der Industrie, die Verkaufseinbußen befürchtet. Denn für das Fahrgefühl sei der Sound entscheidend. Daher gibt es extra Sounddesign für Motorräder.

Auch der ADAC sieht die geplanten Veränderungen kritisch. Welche Argumente er ins Feld führt, erklärt Unternehmenssprecherin Katja Legner im Interview mit AutoMobil-Redakteurin Eva Weber.