AutoMobil | Nachtzug

Renaissance auf Gleisen?

Mit dem Nachtzug zu fahren ist eine der klimafreundlichsten Arten zu reisen. Trotzdem nimmt die Zahl der Menschen, die in Deutschland den Nachtzug nutzen noch nicht zu. Das könnte sich aber in absehbarer Zeit ändern.

Ein belgischer Meisterdetektiv im Orientexpress oder lange Fahrten im altmodischen Luxus-Schlafabteil: Wer an Nachtzüge denkt, der hat meistens ein romantisches Bild im Kopf.

Nachtzug als europäisches Auslaufmodell?

Die Geschichte des Nachtzugs, wie wir ihn heute kennen, geht auf die sogenannten Pullman-Waggons aus Nordamerika zurück. In den USA waren diese von Mitte des 19. Jahrhunderts an ein beliebtes Mittel, um die langen Strecken zwischen den Großstädten im Schlaf zurückzulegen.

Auch heute noch verkehren Nachtzüge zwischen den meisten Städten Europas – sie fahren zum Beispiel von Berlin nach Stockholm und von München nach Zagreb. Doch mehr und mehr Verbindungen werden derzeit stillgelegt. Fehlende Investitionen und die starke Verbreitung des Individualverkehrs sind zwei Gründe für diese Entwicklung.

Ein nächtlicher Klimaretter

Doch weil der Klimaschutz in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus gerückt ist, könnte auch der Nachtzug ein Revival erleben. Einige von der Deutschen Bahn stillgelegte Strecken sind von den Österreichischen Bundesbahnen, ÖBB, übernommen worden. Aufgrund der steigenden Nachfrage sind die Züge oft ausgebucht – das Unternehmen möchte die Verbindungen im kommenden Jahr noch einmal ausbauen.

Für AutoMobil hat detektor.fm-Redakteur Lars Feyen mit Bernd Baudler gesprochen. Er betreibt die Website nachtzug-retten.de und setzt sich für einen Ausbau des derzeitigen Angebots ein.