Straßenlärm ist der Stressfaktor Nummer 1 in Deutschland. Fast jeder zweite Stadtbewohner leidet infolge des Lärms an Schlafproblemen. Ein nächtliches Tempolimit von 30 km/h könnte Abhilfe schaffen.
Je nach Umfrage leiden in Deutschland zwischen 50 und 80 Prozent der Bevölkerung unter Straßenlärm. Jeder, der schon einmal an einer vielbefahrenen Straße gewohnt hat, kennt daher sicherlich folgendes Szenario: Man würde gerne nachts mit offenem Fenster schlafen, aber spätestens wenn der nächste Laster um 3 Uhr morgens vorbeirauscht, steht man im Bett.
Das Helmholtz Zentrum München schätzt, dass ab etwa 36 Dezibel (unwesentlich lauter als Flüstern) der Straßenlärm den Schlaf der Anwohner stark beeinträchtigt. Dieser unruhige Schlaf durch Lärmbelästigung erhöht das Risiko für Allergien, Herzkreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Migräne erheblich.
Hauptverkehrsstraßen in deutschen Städten erreichen jedoch meist einen Lärmpegel zwischen 50 und 65 Dezibel. Um den Lärm zu verringern, sind Städte wie Göttingen und Trier dem Düsseldorfer Modell gefolgt – auf viel befahrenen Straßen darf nachts nur noch 30 statt der üblichen 50 km/h gefahren werden.
Ob sich der Straßenlärm mit dieser Maßnahme verringern lässt, haben wir mit Ulrich Peschel besprochen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Lärmminderung im Verkehr beim Umweltbundesamt.
Drei Dezibel ist eine ganze Menge.Ulrich Peschel