AutoMobil | Verkehrswende bis 2030

Wie bewegen wir uns in zehn Jahren?

Der private Pkw verliert an Bedeutung – alternative Verkehrsmittel werden wichtiger. Ein Wandel, der sich schneller vollzieht als geplant?

Die Bevölkerungszahl weltweit wächst immer weiter. Für die großen Metropolen bedeutet das mehr Menschen, die wiederum auf Mobilität angewiesen sind. Für die dichter werdenden Regionen sind noch mehr Autos aber eine Zumutung. Und nebenbei wächst auch das Umweltbewusstsein der Menschen. All das spricht gegen die Automobilität und für alternative Verkehrsmittel.

Alte Infrastruktur vs. neue Bedürfnisse

Der Trend hin zu Alternativen im Stadtverkehr bildet auch eine neue Studie des Marktforschungsinstituts Kantar ab. Laut ihren Ergebnissen verliert das Auto in den kommenden zehn Jahren seine Vormachtstellung in den großen Metropolen der Welt. Vor allem das Fahrrad soll an Bedeutung gewinnen. Doch bisher haben sich die Städte verkehrstechnisch gar nicht in diesem Ausmaß auf die neuen Bedürfnisse einstellen können.

Was besonders ist, ist der kurze Zeitraum über die nächsten zehn Jahre, wo wir sehen, dass die Infrastrukturen nicht so schnell wachsen, aber die Bevölkerung auf den öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad oder eben das Zufußgehen umsteigen werden.

Michael Ehlting

Eine neue Infrastruktur zu etablieren, erfordert Zeit und Ressourcen. Für die Politik ist das Ergebnis der Untersuchung aber ein gutes Signal.

Tiefgreifender Wandel

Denn es zeigt, dass die Verkehrswende durchaus möglich und erwünscht ist und auch viel fundamentaler und schneller vonstattengehen könnte, wenn der politische Rahmen stimmt. So zeigt die Studie auch, dass Regulierungsmaßnahmen den stärksten Effekt auf das Verkehrsverhalten der Menschen haben. Was die Studie noch über die Mobilität 2030 zu sagen hat und welche Regionen Vorreiter der neuen Mobilität sind, bespricht AutoMobil-Redakteurin Eva Weber mit Michael Ehlting. Er ist Senior Director bei Kantar Deutschland.