Bayern, die Champions League und das Geld

It’s all about the Money

Vor dem zweiten Bundesligawochenende dreht sich mal wieder alles ums Geld. Durch die Champions League-Reform werden die großen Teams noch reicher, der FC Bayern München verdient zu viel, um ein Verein zu sein – und RB Leipzig mag eh keiner.

Mehr Geld für die Großen

Eine Aufstand liegt in der Luft im europäischen Fußball. Der Grund: die UEFA hat die Regeln für die Champions League (CL), dem wichtigsten Clubfußball-Turnier der Welt, verändert. Und das ganz im Sinne der Großen wie Real Madrid, FC Barcelona und Bayern München.

Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ist gleichzeitig auch Vorsitzender der European Club Association (ECA), einem elitären Club europäischer Spitzenvereine, der exklusiv mit der UEFA die neuen Regeln ausgehandelt hat.

Zementierte Zweiklassengesellschaft

So bekommen die großen europäischen Ligen in Deutschland, England, Spanien, und Italien ab 2018 vier feste Startplätze im Wettbewerb. Außerdem wird die Verteilung der CL-Fernsehgelder zugunsten der großen Clubs verändert. In die „Meisterliga“ ziehen auch nur noch die wenigsten Landesmeister direkt in die Gruppenphase ein.

Die Schere zwischen den superreichen Weltclubs und dem Rest geht immer weiter auf. Und so droht die Vereinigung der europäischen Fußball-Profiligen (EPFL) mit Widerstand. Rummenigge und die ECA sehen es gelassen. Für sie ist die Reform einfach eine „Evolution, keine Revolution“ der Champions League.

Wenn die Reform so aussieht (…) dann ist das letztlich auch eine Farce. Und dann macht dieser Wettbewerb, so spannend der auch sein kann, irgendwann keinen Bock mehr.Alex Raack 

Zu reich für die Gemeinnützigkeit

Dabei droht Rummenigges FC Bayern noch an ganz andere Stelle Ungemach. Ein Juraprofessor aus Osnabrück hat beim Landgericht München offiziell beantragt, den Club aus dem Vereinsregister zu streichen. Die Begründung: er verdiene schlicht zu viel Geld.

Denn laut Vereinssatzung dürfe der Verein neben seinem gemeinnützigen Engagement nur Geld verdienen, um seinen eigentlichen Vereinszweck zu finanzieren. Ein hunderte Millionen schweres Geschäftsmodell widerspreche diesem Passus.

AG-Fans gegen RB-Fans

Obwohl die Erfolgschancen des Antrags unklar sind, gibt er der Diskussion um die Kommerzialisierung des Fußballs neue Nahrung. Am stärksten entzündet sich diese aktuell an RB Leipzig, der dem Brausehersteller RedBull gehört.

Vor RBs erstem Heimspiel hagelt es wieder Kritik. Diesmal vom Gegner aus Dortmund, immerhin eine eingetragene Aktiengesellschaft. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte den Leipzigern den Plan vermasselt, einen gemeinsamen Fanschal für das Spiel herauszugeben.

Wie sensibel die Fans immer noch auf RB und sein Vereinskonstrukt reagieren und wie die Bayern und die ECA den Wettbewerb verzerren, darüber hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Alex Raack von der 11Freunde gesprochen.


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Redaktion