Bayern will Frösche und Kröten besser schützen

Sei kein Frosch!

Als „Günter Kastenfrosch“ oder „Kermit“ sind sie sehr beliebt, doch in Bayern zählen besonders viele Frösche zu den bedrohten Arten. Das liegt nicht zuletzt an den Straßen. Die bringen Frosch, Kröte und ihren Freunden bei der jährlichen Laichwanderung häufig den Tod. Ein Amphibienschutzprogramm in Bayern soll jetzt die wirbellosen Tiere retten.

Bedrohte Amphibien in Bayern

In Bayern gelten elf der insgesamt 19 Amphibienarten als bedroht und stehen auf der „roten Liste“. Dabei gelten acht von ihnen als „besonders gefährdet“. Jährlich wandern die Frösche und Kröten im Frühjahr zur Brutstätte ihres Vertrauens. Denn anders als viele Wirbeltiere, laichen Amphibien jährlich in dem Tümpel oder Gewässer, in dem sie auch als Kaulquappe geschlüpft sind. Die Route hin zum Laichort ist tief im Genpool von Frosch, Kröte und Co. verankert – und nicht selten führt sie über eine vielbefahrene Bundesstraße.

Schutzprogramm für Frosch, Kröte und Co.

Allein im vergangenen Jahr haben Freiwillige mehr als 35.000 Amphibien an bayerischen Bundes- und Staatsstraßen eingesammelt, um diese über die Straße zu transportieren. Besonders häufig helfen die Freiwilligen an vielbefahrenen Bundesstraßen. Um zur Sicherheit der Helfer und Verkehrsteilnehmer beizutragen, hat der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann in dieser Woche ein neues Amphibienschutzprogramm vorgestellt. Dabei sollen 39 Amphibien-Kreuzungen an bayerischen Bundes- und Staatsstraßen bis 2016 mit zusätzlichen Schutzsystemen nachgerüstet werden.

Der Innenminister Herrmann hat jetzt nicht plötzlich sein Herz für die Amphibien entdeckt, sondern möchte keine Menschen auf den Straßen haben. –Ulrike Geise, Expertin für Artenschutz beim BUND Naturschutz.

Millionenkosten für Schutzprogramm

Das Amphibienschutzprogramm ist Teil des ressortübergreifenen Projektes „Naturvielfalt Bayern – Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ und kostet insgesamt rund zwölf Millionen Euro. Wo die „Kröten“ herkommen und wie sie besser geschützt werden sollen, hat Moderator Alexander Hertel Ulrike Geise gefragt. Sie ist Expertin für Artenschutz beim BUND Naturschutz.

Die Straßen sind problematisch, weil die Tiere zwischen Wald und Wasser laufen müssen. Auf den Straßen werden sie dann häufig gefährdet.Ulrike GeiseFoto: privat 

Redaktion: Hannah Ziegler