Campfire Festival 2019

Journalismus und Gesellschaft verbessern

Seit drei Jahren veranstaltet Correctiv das Campfire Festival – und diskutiert mit Medienschaffenden und gesellschaftlich engagierten Stiftungen die dringenden Fragen, die sich der Journalismus stellen sollte.

Campfire Festival – für gute Gesellschaft

Wie beeinflusst Journalismus die Gesellschaft? Und wie kann er sie vielleicht sogar besser machen? Auf dem Campfire Festival 2019 haben Journalisten und Journalistinnen, Aktivisten und Aktivistinnen, Exil-Medienmachende und Interessierte diese Fragen diskutiert. Neben Dauerthemen wie Digitalisierung oder Umgang mit Desinformation war ein Schwerpunkt in diesem Jahr der konstruktive Journalismus.

Wie weiter?

Der Krisenreporter Michael Gleich hat ein entsprechendes Magazin namens MUT gegründet. Er möchte mit dem „Magazin für Lösungen“ zeigen, dass Journalismus nicht nur Skandale und Missstände aufdecken kann, sondern auch über neue Ansätze berichten. Denn die Medien hätten eine zu negative Tendenz:

Die Medienlandschaft als Ganzes – das ist mittlerweile auch empirisch bewiesen – hat eine gefährliche Neigung zum Negativen, zum Versagen, zum Misslingen, zum Bedrohlichen zum Angstmachenden. Und das hat mittlerweile sowohl bei den Mediennutzern als auch für die Demokratie schädliche Folgen. – Michael Gleich, Publizist

Neben den klassischen journalistischen Fragen, stellt der konstruktive Journalismus deshalb die Anschlussfrage: Wie weiter? Und könne so das Zerrbild korrigieren, das Katastrophenmeldungen in uns schaffen. Auch die Impuls Redaktion, gegründet von Journalistik-Studierenden der TU Dortmund, verfolgt dieses Konzept mit einem eigenen Youtube-Kanal.

Das sind Kurzreportagen, in denen wir Menschen treffen, die komplett aus ihrer Eigeninitiative, aus ihrem eigenen Antrieb heraus, ohne größere Mittel Projekte zu sozialem Engagement oder zur Umwelt gegründet haben in Deutschland. Und da mittlerweile schon wirklich was verändert haben.Rachel Patt 

Exil-Medien und Aktivismus

Außerdem spielten Exil-Medien eine große Rolle auf dem Campfire 2019. Die Medienschaffenden trafen sich zum ersten Netzwerktreffen der Exil-Medien überhaupt. Der iranische Journalist Omid Rezaee arbeitet zum Beispiel für Amal Hamburg. Die Seite berichtet auf Dari, Farsi und Arabisch über lokale Politik. Von Omid hat sich detektor.fm-Reporter Christian Erll erklären lassen, warum Exil-Medien über Deutschland weiter in fremder Sprache berichten sollten und warum das die Integration nicht behindert.

Moderation: Yvi Strüwing

 

Redaktion