Das Problem mit der Impfpflicht

„Impfen ist nicht einfach genug“

Impfen zur Pflicht zu machen, würde die Falschen treffen: Insbesondere Kinder sind meistens geimpft. Sollten Impfungen doch freiwillig bleiben?

Die Impfpflicht könnte die Falschen treffen

In Deutschland wird wieder über die Impfpflicht für die Maserinimpfung diskutiert. Abseits der Argumente, die traditionelle Imfgegner ins Feld führen, könnten auch andere Gründe gegen eine Impfpflicht sprechen: Während es nämlich vor allem alte Menschen sind, die nicht geimpft sind, würde die diskutierte Impfpflicht vor allem kleine Kinder betreffen.

Ein großes Problem ist auch ein Kommunikatives: Impfpässe sind oft schwierig zu verstehen. Wer wann welche Impfung bekommen sollte, erschließt sich nicht immer aus dem Pass.

Impfungen leichter zugänglich machen

In Ländern, in denen eine Impfpflicht bereits besteht, ließ sich außerdem beobachten, dass nicht verpflichtende Impfungen als weniger wichtig wahrgenommen werden. Als freiwillig empfundene Impfungen werden dann nicht durchgeführt.

Deswegen ist es wichtig, nicht zu sagen ‚Die Impfgegner sind die Bösen‘, sondern sehr genau zu schauen: Welche Gründe liegen vor und wo finden die Ausbrüche statt?  –  Prof. Dr. Cornelia Betsch, Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt

Eine mögliche Lösung, damit mehr Menschen sich impfen lassen, wäre ein einfacherer Zugang zu Impfungen. Zum Beispiel in Schulen oder Apotheken. Auch eine Widerspruchslösung, wie sie bei Organspenden angedacht ist, könnte zu mehr Impfungen führen.

Über die kommunikativen Schwierigkeiten einer Impfpflicht spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Prof. Dr. Cornelia Betsch. Sie forscht in Erfurt zu Gesundheitskommunikation und berät die WHO zu diesem Thema.

Es ist wichtig, dass wir das Thema Impfpflicht differenziert betrachten.Prof Dr. Cornelia Betsch 

Redaktion: Esther Stephan

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