Das Spiel des Jahres 2019: Just One

Das Analoge im Digitalen

Seit 40 Jahren wird jährlich ein Spiel mit dem Preis „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet. Doch die digitale Konkurrenz wächst. Was braucht ein Spiel, um „Spiel des Jahres“ zu werden und sich gegen digitale Spiele durchzusetzen?

Das Spiel des Jahres

Der Preis „Spiel des Jahres“ gilt als der „Oscar der Brettspiele“. Mit diesem Preis ausgezeichnete Spiele werden im ersten Jahr in der Regel etwa 300.000-mal verkauft als ohne die Auszeichnung. Der wohl bisher bekannteste Sieger ist „Die Siedler von Catan“, das Spiel wurde seit 1995 mehr als 20-Millionen-mal verkauft.

In den vergangenen Monaten haben sich insgesamt zehn Jury-Mitglieder intensiv mit vielen Spielen beschäftigt. So wurden beispielsweise die für 2019 nominierten Spiele „Werwörter“, „Just One“ und „L.A.M.A.“  von den Jury-Mitgliedern in unterschiedlichsten Kreisen mehrfach selbst gespielt. Bei der heutigen Preisverleihung ist schließlich das kooperative Partyspiel „Just One“ als Gewinner ausgezeichnet worden.

Wir Juroren müssen auf der einen Seite in das Spiel richtig reingezogen werden, aber auf der anderen Seite auch Abstand nehmen können. Man muss darüber nachdenken, warum fasziniert das Spiel, wo hakt es und dann tauschen wir uns täglich über unsere Spielerfahrungen aus. – Bernhard Löhlein, Mitglied der „Spiel des Jahres“-Jury

Brettspiele vs. digitale Spiele

Aber wie durchsetzungsfähig ist das Brettspiel, das man in der analogen Welt spielt? Der Markt für Computerspiele boomt, mehr und mehr Spiele kann man heute auch schon digital oder online spielen. Doch die Digitalisierung führt keineswegs zum Untergang der Brettspiele. So sind zum Beispiel Hybridspiele entstanden, bei denen eine App Teil des Spiels ist. Viele Brettspiele werden anschließend auch als digitale Version herausgebracht.

Warum „Just One“ das „Spiel des Jahres 2019“ geworden ist und wie sich Brettspiele dem digitalen Zeitalter anpassen, bespricht detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit dem Spielkritiker und Jury-Mitglied Bernhard Löhlein.

Der große Konkurrent eines guten Brettspiels ist nicht ein digitales Spiel, sondern ein schlechtes Brettspiel. Wenn jemand mal ein Spiel in der Hand hatte, das ihn nicht fasziniert, dann fasst er kein Spiel mehr an.Bernhard Löhlein 

Redaktion: Alina Metz

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