Play

Debatte um den Ramadan nach tödlicher Hitzewelle in Pakistan

Ramadan: Gesundheit geht vor Fasten

Der islamische Fastenmonat Ramadan fällt dieses Jahr direkt in den Hochsommer und bereitet vielen Muslimen einige Probleme. Im arabischen Raum dürfen Gläubige bei 45 Grad nichts trinken und in Nordeuropa bleiben wegen der Sommersonne nur wenige Minuten zum Essen und Beten. Wie gehen die Muslime mit den erschwerten Bedingungen um? Und was gilt für Kranke und Alte in hiesigen Krankenhäusern?

Für Millionen Muslime hat der islamische Fastenmonat Ramadan begonnen. Während dieses Monats verzichten gläubige Muslime zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang aufs Rauchen, Essen und Trinken – und auch auf Sex.

Dieses Jahr dürfte das Fasten, zumindest was das Essen und Trinken anbelangt, oft schwerer fallen als sonst, denn der Ramadan fällt genau in den Hochsommer. Grund dafür ist der islamische Kalender. Dieser richtet sich nach dem Mond und ist etwas kürzer als ein reguläres Jahr. So wandert der Ramadan durch das Jahr und ist diesmal mitten im Sommer gelandet.

Kein Wasser trotz 45 Grad

Besonders im arabischen Raum macht der Ramadan seinem Namen alle Ehre. Auf Deutsch heißt Ramadan „heißer Monat“ und während die Temperaturen in die Höhe steigen, müssen die Menschen tagsüber auf Nahrung und Wasser verzichten.

Das kann fatale Auswirkungen haben. So kam es vergangene Woche in Pakistan zu einer extremen Hitzewelle, deren Auswirkungen durch den Ramadan noch verstärkt wurden. An den Folgen der Hitzewelle starben bisher über 750 Menschen.

Es gilt immer, dass die Gesundheit des Körpers wichtiger ist als die Pflicht des Fastens. – Dr. Martin Kellner, Universität Osnabrück

Essen, Beten, Schlafen in einer Stunde

Aber auch für Muslime in Nordeuropa bringt der Ramadan einige Probleme. Denn der Fastenmonat fällt dieses Jahr in die Nähe des längsten Tages im Jahr, den 21. Juni. Je nach Region bleiben den Gläubigen nur wenige Stunden zum Essen, Beten und Schlafen. Daher empfehlen liberale Theologen den Gläubigen, sich am Sonnenstand der heiligen Städte Mekka oder Medina zu orientieren.

Wie gehen Muslime mit den erschwerten Bedingungen an Ramadan um? Und was ist eigentlich, wenn jemand hierzulange im Krankenhaus liegt oder Tabletten nehmen muss – aber eigentlich nichts zu sich nehmen soll?

Dazu hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit Martin Kellner gesprochen. Er forscht zum Islam an der Universität Osnabrück.

Jemand, der im Krankenhaus liegt und Medikamente braucht, muss die Medikamente nehmen, auch aus religiöser Sicht – und darf nicht fasten, wenn das Fasten ihm schaden würde.Dr. Martin Kellner
Wie gehen Muslime mit den erschwerten Bedingungen an Ramadan um? 05:15

Redaktion: Pascal Anselmi

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen