Demografiebericht: vom Schrumpfen und Altern einer Bevölkerung

Gestern hat Innenminister Friedrich einen Demografiebericht präsentiert. Demnach soll es in 50 Jahren noch 65 Millionen Deutsche geben. Ein Demografieexperte erklärt, was uns diese Zahlen sagen und wie sich die zunehmende Vergreisung auf das Zusammenleben auswirkt.

Der Weltbevölkerungszähler wächst stetig: In der kommenden Woche soll er die sieben Milliarden-Grenze knacken. Während das Bevölkerungswachstum weltweit steigt, nimmt die Zahl der Einwohner in Deutschland ständig ab. Im Jahr 2060 sollen in Deutschland noch 65 Millionen Menschen leben, das sind 17 Millionen weniger als heute.

Diese Zahlen gehen aus dem Demografie-Bericht hervor, den die Bundesregierung gestern veröffentlichte. Der 252 Seiten umfassende Bericht beschreibt die Bevölkerungsentwicklungen in den Lebensbereichen Bildung, Finanzierung des Sozialsystems oder Gesundheitsleistungen. Demnach schrumpft nicht nur die Zahl der Einwohner, sondern die Bundesrepublik vergreist auch immer mehr.

Carsten Große Starmann 

Das stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen: Wie geht der Arbeitsmarkt mit älteren Erwerbstätigen um?

„Diese Gruppe wird immer wichtiger. Deshalb muss man Maßnahmen ergreifen, wie man ältere Erwerbstätige bis ins Rentenalter körperlich und intellektuell fit hält.“

Das sagt Carsten Große Starmann, Demografieexperte bei der Bertelsmann-Stiftung. Als weiteren Trend sieht er die zunehmende Urbanisierung. Junge Menschen, die zum Studieren vom Land in die Stadt ziehen, würden nicht mehr zurückkehren sondern in der Stadt bleiben, so Große Starmann.

Im nächsten Frühjahr präsentiert die Bundesregierung Strategien, wie der Staat mit den Auswirkungen des demografischen Wandels umgehen will.

Welche Folgen sich außerdem durch den demografischen Wandel ergeben und wie sich das gesellschaftliche Zusammenleben verändert, erzählt Carsten Große Starmann im detektor.fm-Interview.