„Die grüne Lüge“: Werner Boote im Gespräch

Die Natur einfach sauber kaufen

Mit Fair-Trade, Bio und Öko die Welt retten? Warum man vermeintlich nachhaltigem Konsum nicht trauen sollte, erklärt Werner Boote, Regisseur von „Die grüne Lüge“.

Schnell mit dem E-Bike zur Arbeit fahren, auf dem Weg einen Bio-Kaffee trinken oder zum Feierabend mit Natur-Kosmetik entspannen. So einfach könnte Umweltschutz sein. Zumindest wenn man der Werbung glaubt.

Einfach grün konsumieren – sagt die Werbung

Dass dem ganz und gar nicht so ist, will Regisseur Werner Boote in seinem Dokumentarfilm „Die grüne Lüge“ zeigen. Er geht dem sogenannten „Greenwashing“ auf die Spur. Dabei stellen Unternehmen ihre Produkte bewusst „grüner“ als sie sind. Denn wer rettet beim Einkauf nicht gern die Umwelt? Besonders das Wort „nachhaltig“ spielt dabei eine wichtige Rolle.

Ich habe mich gefragt, was muss ich jetzt kaufen? Was ist besser und was ist schlechter? Und das ist natürlich ein untragbares System, weil wir nicht Experte auf allen Gebieten sein können. Deshalb muss die Verantwortung dorthin gebracht werden, wo sie hingehört. – Werner Boote, Regisseur von „Die grüne Lüge“

Hören wir das Wort „nachhaltig“, denken wir eine Umwelt, der es wieder besser geht. In der Realität hat „nachhaltig“ aber nicht immer etwas damit zu tun. Dennoch klingt es für den Kunden gut.

In den späten 1970er Jahren hat es begonnen, dass Leute auf die umweltvernichtenden Methoden der Konzerne aufmerksam geworden sind. Und anstatt die Konzerne ihre Methoden ändern, haben sie mit Greenwashing begonnen. – Werner Boote

Die grüne Lüge vom verantwortungsvollen Konsum

Trotzdem wird dem Verbraucher die Verantwortung für die Umwelt zugeschoben. Kann der das überhaupt leisten? Dieser Frage geht Werner Boote in seinem Dokumentarfilm „Die grüne Lüge“ nach. detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop hat mit ihm über seinen Film gesprochen.

Bei den Filmfestspielen in Berlin kam ein Prädikat- und Siegelhersteller auf mich zu und fragte mich, ob ich meinen nächsten Film nicht mit dem Prädikat „CO2-neutral“ ausstatten möchte, das würde nur 3.000 Euro kosten.Werner Boote 

Redaktion: Pascal Anselmi

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