Dopingaffäre Armstrong: Wird Spaniens Spitzensport hineingezogen?

Die Ermittlungen gegen den siebenmaligen Tour de France Sieger Lance Armstrong weiten sich aus. Drei ehemalige Mitstreiter sind in dieser Woche von der Anti-Doping-Agentur der USA (USADA) lebenslang gesperrt worden. Nun gerät der spanische Spitzensport offenbar wieder einmal in den Fokus der Ermittler.

Thomas Kistner 

Die USADA hat den italienischen Sportarzt Michele Ferrari, genannt „Dottore Epo“, den spanischen Trainer Pepe Marti und den spanischen Sportarzt Luis Garcia del Moral gesperrt. Alle drei haben jahrelang in den Teams von Lance Armstrong gearbeitet. Zwar hat keiner von ihnen bislang Doping zugegeben, aber eine Beschwerde gegen die lebenslange Sperren liegt bisher auch nicht vor.

Lance Armstrong bleibt bei seiner Strategie und weist weiterhin alle Vorwürfe energisch zurück. Er spricht immer von 500 Tests, die er im Laufe seiner Karriere gemacht hätte. Doch diese Aussage scheint nicht haltbar. Sollte sich der Verdacht gegen ihn erhärten, könnten ihm alle sieben Toursiege aberkannt werden.

Und im Zuge der aktuellen Armstrong-Ermittlungen scheint die Sportnation Spanien abermals ins Visier der Ermittler zu geraten: Denn die jetzt gesperrten Mitstreiter von Armstrong haben auch viele andere Sportler betreut – der Doping-Vorwurf könnte sich also ausdehnen, die Rede ist von Spitzensportlern in Fußball und Tennis.

Über die Reichweite des Falls Armstrong hat Christoph Dziedo mit Thomas Kistner gesprochen. Kistner ist Autor und Sportpolitik-Redakteur der Süddeutschen Zeitung, er recherchiert seit Jahren Fälle von Doping und Korruption im Spitzensport.

Redaktion