Feinkost | Der vegetarische Metzger David Meyer

„Es gibt kein Currywurst-Tier“

David Meyer könnte wahrscheinlich jeden noch so passionierten Fleischesser zum Vegetarier machen. Als vegetarischer Metzger tüfteln er und sein Team seit fast zehn Jahren an Produkten, die zwar wie Fleisch schmecken, aber ganz ohne Fleisch auskommen.

Ob man sich heutzutage vegetarisch, vegan oder von allem ernährt, hat schon längst nicht mehr nur etwas damit zu tun, was einem schmeckt. Vegetarier oder Veganer zu sein, ist oft auch eine Frage der Identität. Für David Meyer gehört die vegetarische Ernährung auf jeden Fall zu seiner Persönlichkeit. Er ist der vegetarische Metzger.

Fleisch ohne … Fleisch

Präsentiert von der Italienischen Zentrale für Tourismus

Seit fast zehn Jahren entwickeln David und sein Team Fleischersatzprodukte, die nicht schmecken wie Ersatzprodukte. Die gibt es nicht nur in der Filiale im Bergmannkiez zu kaufen, sondern auch bei verschiedenen Einzel- und Großhändlern. David oder Dave, wie ihn seine Freunde nennen, ist Geschäftsführer. Er ist zuständig für Verkauf und Vermarktung. Und das merkt man ihm auch an. Auf jede Frage hat er den passenden Slogan parat. Dave steht hinter den Produkten, die er verkauft.

Ein Metzger und sein Inhaltsstoffeminister

Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Produkte des vegetarischen Metzgers über Monate und teilweise auch Jahre hinweg entwickelt und perfektioniert werden. Dafür ist der Niederländer Jaap Korteweg zuständig. Oder wie Dave in liebevoll nennt: sein Inhaltsstoffeminister. Denn er forscht zusammen mit verschiedenen Universitäten in den Niederlanden an der perfekten Zusammensetzung der vegetarischen Currywurst oder veganer Chicken Nuggets. Dabei gehe es vor allem darum, die perfekte Konsistenz herzustellen, erklärt Dave.

Da geht es gar nicht mehr großartig um den Geschmack. Sondern eigentlich geht’s mehr um den Biss. So dass du die Textur so hinbekommst, dass du ein fleischartiges Gefühl im Mund hast.David Meyer 

Die Produkte werden in der Nähe der Universitäten hergestellt, wo diese perfekte Konsistenz ausgetüftelt wird. Dafür wurde eine wohnzimmergroße Maschine entwickelt, die vor allem Wasser und Gemüse oder Soja zusammenpresst und in die richtige Form bringt.

Groß denken

Das selbst gesteckte Ziel des vegetarischen Metzgers ist es, der größte „Metzger“ der Welt zu werden und damit die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Dave beschreibt die Mentalität des Unternehmens als „pro Sonntagsbraten“. Es geht nicht darum, immer und überall auf Fleisch zu verzichten. Sondern darum, das Bewusstsein für gutes und umweltbewusstes Essen zu stärken. Das Ziel klingt ambitioniert. Dave allerdings ist überzeugt, das Ziel erreichen zu können.

Die detektor.fm-Reporter Rob Szymoniak und Isabel Woop waren für unseren Food-Podcast Feinkost beim Vegetarischen Metzger im Berliner Bergmannkiez und haben mit David Meyer darüber gesprochen, wieso man Fleischersatzprodukte braucht und woher sein bedingungsloser Optimismus kommt.


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Redaktion