Florian Kessler

Die Mutbürger zeigen eine neue Demonstrationsform

Wer bei Demonstranten an bärtige Steinewerfer aus den 1970ern denkt, liegt falsch. Protest ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Florian Kessler hat darüber das Buch „Mut Bürger. Die Kunst des neuen Demonstrierens“ geschrieben und stellt es bei der Leipziger Buchmesse vor. Vorher hat er bei detektor.fm vorbeigeschaut.

Ob Stuttgart 21, Proteste gegen Castortransporte oder die Occupy-Bewegung. Bürgerprotest ist in letzter Zeit allgegenwärtig. Fast ein Drittel der Wahlberechtigten in Deutschland ging in den letzten Jahren protestieren: Der Wutbürger ist geboren. Für viele ein Anzeichen, dass die repräsentative Demokratie in einer Krise steckt – die Bürger wollen in politische Entscheidungen mehr einbezogen werden.

Es wird einen großen Drang in Europa geben. Viele werden artikulieren, dass da Dinge nicht stimmen. – Florian Kessler

Auch Journalist Florian Kessler ist in den letzten Jahren auf vielen Demonstrationen gewesen: unter anderem am 1.Mai im schwarzen Block in Kreuzberg. Bei den Protesten gegen einen Naziaufmarsch in Dresden musste er sogar vor der Polizei fliehen. Dabei hat er eine neue Form der Demonstrationen kennengelernt, die sich von den klassischen 68er-Demos abgrenzt. Sein Buch „Mut Bürger. Die Kunst des neuen Demonstrierens“ handelt genau von diesem Thema und ist eine Mischung aus Gesellschaftsanalyse und Bedienungsanleitung zum Demonstrieren.

Florian Kessler stellt sein Buch auf der Leipziger Buchmesse vor und hatte zwischendurch Zeit, uns im detektor.fm-Studio zu besuchen.

Redaktion