Sahel-Zone statt EU: Großbritannien blickt nach Afrika

Lang wurde sie erwartet: die Grundsatzrede des britischen Premierminister David Cameron zur EU. Wegen des Geiseldramas in Algerien wurde die nun verschoben. Die Situation dort ist sehr ernst – auch für den Westen.

Der Versuch des algerischen Militärs, die Geiseln aus einem Gasfeld in der Sahara zu befreien, ist in einem Blutbad geendet. Es gibt dutzende Tote zu beklagen. Die Zahl der Opfer ist weiter unklar.

Jürgen Krönig 

Die islamistischen Geiselnehmer fordern den Abzug der französischen Truppen aus dem Nachbarland Mali. Kritik an der algerischen Befreiungsaktion kommt aus den USA, Japan und Norwegen – und auch aus der Europäischen Union, aus Großbritannien. Dort rechnet Premier Cameron mit weiteren schlechten Nachrichten. Zudem meldete sich der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan in London zu Wort.

Über die Reaktionen von der Insel und deren Folgen für Europa sprechen wir mit Jürgen Krönig in London. Er ist als Korrespondent unter anderem für die Wochenzeitung „Die Zeit“ tätig.

Es ist erkennbar, dass es dem Westen dämmert, dass sie nicht umhin können, die Situation in der Sahel-Zone bitterernst zu nehmen – auch wenn es bedeutet, dass sie sich dort militärisch engagieren müssen.