Genforscher widerlegen Verschwörungstheorie

Rudolf Heß hatte keinen Doppelgänger

Eine weit verbreitete Verschwörungstheorie behauptet, dass Rudolf Heß von britischen Geheimdienstlern ermordet und durch einen Doppelgänger ersetzt worden sei. Die kürzlich erschienene Studie von Salzburger Forschern räumt damit auf.

Die Doppelgänger-Verschwörungstheorie

Rudolf Heß, einst Adolf Hitlers Stellvertreter, ist tot. Und zwar seit seinem Suizid in Haft im Jahr 1987. Diese historische Tatsache war lange Zeit umstritten. Seit Heß 1941 aus immer noch unklaren Gründen mit dem Fallschirm über Schottland abgesprungen ist, sind zahlreiche Gerüchte um seine Person entstanden. Eine sehr weit verbreitete Verschwörungstheorie besagt zum Beispiel, dass der britische Geheimdienst den echten Rudolf Heß während der Kriegsgefangenschaft ermordet habe. Um den Mord zu vertuschen, habe der Geheimdienst 1945 dann angeblich einen Doppelgänger nach Nürnberg überstellt.

Die Salzburger Studie

Ein Gruppe von Genforschern hat diese Verschwörungstheorie nun endgültig widerlegt. Die Forscher haben im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie eine DNA-Probe von Rudolf Heß mit der eines seiner Verwandten verglichen. Der Vergleich hat eine eindeutige Übereinstimmung ergeben. Damit ist zweifelsfrei geklärt, dass es sich bei dem Mann, der 1946 für seine Kriegsverbrechen verurteilt und anschließend inhaftiert worden ist, um den Nazi-Kriegsverbrecher handelte.

Nachdem das Ergebnis aus den beiden Proben übereinstimmte, können wir nun sehr, sehr sicher sein, das sind diese berühmten 99,99 Prozent, dass die Probe die vom Häftling gekommen ist, tatsächlich von der Person Rudolf Heß stammt.  Jan Cemper-Kiesslich, Molekularbiologe und Co-Autor der Studie

Über die Ergebnisse der Studie hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Jan Cemper-Kiesslich von der Universität in Salzburg gesprochen. Er ist einer der Co-Autoren der Studie.

Redaktion: Florian Lehmann