Gerichtlich erzwungen: Innenministerium muss Medaillenvorgaben veröffentlichen

Dabeisein ist alles? Nicht ganz. Die deutschen Athleten haben für Olympia klare Zielvorgaben vom Innenministerium. Welche das sind, wollte die Behörde geheim halten. Ein Journalistenteam hatte dagegen geklagt – mit Erfolg.

Fast eine Woche laufen sie mittlerweile, die olympischen Spiele in London. Die Leistung der deutschen Sportler war bisher eher mäßig. Vielleicht waren aber auch die Erwartungen im Vorfeld zu hoch – das allerdings nicht nur beim Publikum, sondern auch im Bundesinnenministerium.

Daniel Drepper 

Das ist in Deutschland zuständig für die Sportförderung und hat eine ganz klare Zielvorgabe für die olympischen Spiele gegeben. Die deutschen Olympioniken haben sie also die ganze Zeit im Hinterkopf: die Zahl der Medaillien, die von höchster Stelle erwartet werden.

Wie die allerdings aussieht, ist geheim. Zumindest bis gestern: denn ein Team des WAZ Rechercheblogs um Daniel Drepper hat vor dem Berliner Verwaltungsgericht gegen eben diese Geheimhaltung geklagt. Seit 14 Monaten verweigern ihm das Innenministerium wie auch der Deutsche Olympische Sportbund die Übermittlung der Medaillenvorgaben. Das Verwaltungsgericht urteilte gestern: Das ist unrechtmäßig.

Nun müssen die Medaillenvorgaben bekannt gegeben werden. Was davon zu erwarten ist, wie sich die Auseinandersetzung um die Herausgabe gestaltete und warum man in der Spitzensport-Förderung mit derlei Vorgaben arbeitet, darüber sprechen wir mit Daniel Drepper.

Redaktion