Green Radio | Plastikfrei leben

„Die ersten 60 Prozent einzusparen, ist wirklich einfach“

Käse in der Folie, Deo in der Dose, Spülmittel in der Flasche: Überall begegnen wir dem Verpackungsmeister Plastik. Trotzdem ist es vergleichsweise leicht, im Alltag darauf zu verzichten und damit umweltbewusster zu leben, sagt Autorin Anneliese Bunk. Ihre Tipps zum plastikfreien Leben hier.

+++Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.+++


Mehr als 70 Plastetaschen im Jahr

In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt

Vor sechs Monaten hat das EU-Parlament beschlossen, den Gebrauch von Plastiktüten in der Europäischen Union künftig zu verringern. Denn Plastik ist ein Umweltsünder, verrottet schlecht, schadet der Gesundheit von Mensch und Tier.

Trotzdem verbraucht allein in Deutschland jeder Bürger im Jahr mehr als 70 Plastiktragetaschen. Dieser Verbrauch soll bis Ende 2025 um ein Drittel (auf 40 Taschen pro Jahr) sinken.

Ab Juli werden deutschlandweit mehr als 2oo Geschäfte keine Plastiktüten mehr kostenlos an ihre Kunden herausgeben, also nicht mehr nur im Supermarkt, sondern zum Beispiel auch im Schuhgeschäft. Schon jetzt sind sie in vielen Geschäften kostenpflichtig. Es gibt aber bislang noch Ausnahmen: Aus Hygienegründen wird es für frisches Fleisch, Fisch oder Käse weiterhin kostenfrei die dünnen Plastiktüten geben. Ebenso für Obst und Gemüse.

„Symbol der Wegwerfgesellschaft“

Plastiktragetaschen sind nicht nur ein Symbol der Wegwerfgesellschaft. Ihr Einsatz lässt sich vermeiden. – Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Leif Miller.

Die Umweltschutzorganisation NABU setzt sich daher für eine Abgabe oder Steuer auf Einwegtragetaschen ein. Ausgenommen davon sollten nur Tüten sein, die mehrfach zu benutzen und mit Pfand bezahlt worden seien.

Eine Pfandlösung garantiert, dass stabile Baumwoll- und Polyestertaschen mehrfach genutzt werden und zwar von einem Haushalt oder, wenn sie zurückgebracht werden, gleich von mehreren. – Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU)

Plastikfrei leben – wie geht das?

Die Designerin Anneliese Bunk hat sich ebenfalls am Plastik-Wahn gestört.

Mein einschlägiges Erlebnis hatte ich vor etwa drei Jahren. Ich habe frischen Spargel gekauft, der in eine Plastiktüte verpackt wurde. Als ich zuhause ankam, hat die Tüte so komisch gerochen und irgendwas ausgedünstet, dass mir der Appetit vergangen ist. – Anneliese Bunk, Designerin und Autorin

Sie vertreibt deshalb inzwischen die Naturtasche, einen wiederverwendbaren Obst-, Gemüse- und Brotbeutel aus Bio-Baumwolle. Darüber hinaus verzichtet sie auch sonst fast vollständig auf Plastik.

Zusammen mit Nadine Schubert hat sie das Buch „Besser leben ohne Plastik“ vorgestellt. Mit Tipps, wie man im Alltag ohne Plastik auskommt. Einige davon verrät sie im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer.

Am besten sollte man zum Einkaufen immer einen Stoffbeutel mitnehmen.Anneliese Bunk 



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