Großbritannien: Anglikanische Kirche erlaubt Bischöfinnen

Eine Bischöfin, zwei Bischöfinnen, viele Bischöfinnen

Nachdem der letzte Versuch noch gescheitert war, Frauen das Bischofsamt zu erlauben, haben die Anglikaner in Großbritannien diesmal für Frauen im Bischofsamt gestimmt. Ein großer Einschnitt in die Geschichte der Kirche.

Vor zwei Jahren waren es die Laien, die es nicht wollten: Frauen im Bischofsamt. Nun haben sowohl Bischöfe, Geistlichkeit als auch Laien als drei Teile der Gesamtsynode für Frauen im Bischofsamt der anglikanischen Kirche gestimmt. Weibliche Priester gibt es schon, jetzt steht ihnen ein noch höherer Posten in der klerikalen Hierarchie zu.

„Alle können es, keiner muss es, aber einige sollten es.“

Im Gegensatz zu vielen anderen Teilen der christlichen Kirche richten sich die Angelikaler danach, welche Prozesse die Gellschaft vorgibt.  „Alle können es, keiner muss es, aber einige sollten es.“ – so urteilte König Elizabeth I. einst, als man sie fragte, ob sich die Anglikaner nach der Reformation weiter bekreuzigen sollten. Tatsächlich ist schon jetzt ein Drittel des Klerus in Großbritannien weiblich. Bereits Ende des Jahres wird es vermutlich die ersten Bischöfinnen im Vereinigten Königreich geben.

In London ein JA – in Rom ein NEIN

Die Anglikalen machen vor, was im römisch-katholischen Zweig des Christentum weiterhin unmöglich scheint. 2003 war der homosexuelle Theologe Jeffrey John zum Bischof der Stadt Reading geweiht worden. Die anglikanische Kirche in England hat eine Vorbildfunktion für alle anderen anglikanischen Kirchen weltweit. Wir haben mit Theologen Hermann Häring darüber gesprochen, ob solche Veränderungen auch in der römisch-katholischen Kirche absehbar sind.

Ich finde das vorbildhaft. Man lässt zu, dass immer neue Diskussionen und Abstimmungen stattfinden. Dadurch können sich gesellschaftliche Meinungen und Trends durchsetzen.Hermann Häring