Hilfsfonds für DDR-Heimkinder aufgestockt

Späte Entschädigung – Antragsteller stehen Schlange

Die 40 Millionen Euro aus dem Hilfsfonds für ehemalige DDR-Heimkinder reichen nicht aus. Deshalb sind weitere 25 Millionen Euro bewilligt worden. Doch es gibt noch Spielraum nach oben. Warum das nötig ist, zeigt ein Blick in den Alltag einer Beratungsstelle.

Zur Arbeit gezwungen, misshandelt: Das Trauma, ein DDR-Heimkind gewesen zu sein, sitzt tief. Viele von ihnen tragen schwer an den Folgen, können nicht voll arbeiten, haben Schwierigkeiten, ihren Platz im Leben zu finden.

Nach Schätzungen hat es in der DDR insgesamt etwa 120.000 solcher Heimkinder gegeben. Um ihnen zu helfen, haben der Bund und die ostdeutschen Länder vor zwei Jahren einen Hilfsfonds eingerichtet. Jetzt ist klar: Die 40 Millionen Euro des Fonds „Heimerziehung in der DDR“ – so heißt der Topf offiziell – reichen nicht aus.

Mehr als 3.000 Menschen unterstützt

Seit Juli 2012 sind mehr als 3.000 Menschen daraus unterstützt worden. Es gibt Geld für psychologische Hilfe – aber auch zusätzliche Rentenzahlungen, wenn die ehemaligen Heimkinder nachweisen können, dass sie im Alter von 14 bis 18 Jahren zur Arbeit gezwungen wurden.

Weitere Antragssteller stehen Schlange. Deshalb legte das Bundeskabinett nun noch einmal 25 Millionen Euro drauf – für dieses Jahr. Später könnte die Summe noch um ein Vielfaches steigen.

Was das für die Beratung ehemaliger Heimkinder bedeutet, darüber sprechen wir mit Verena Liebing von der Anlaufstelle für den Freistaat Sachsen.

Alle Betroffenen schildern, dass die Individualität verloren ging. Das hat Folgen.Verena Liebing 

Redaktion