Inselbegabung als Sprungbrett: Autisten im Job

SAP ist ein Großkonzern – und will ein Prozent seiner Jobs an Autisten zu vergeben. Einfach umsetzbar ist das nicht: Autisten haben durchaus besondere Anforderungen an ihren Arbeitsplatz.

Christian Quincke 

Albert Einstein war angeblich einer, Dan Aykroyd soll ebenfalls einer sein, und auch über Bill Gates hört man das immer wieder: sie sollen Autisten sein.

Mal ist Autismus leichter ausgeprägt und kann im Alltag leicht versteckt werden. Anderen Betroffenen gelingt das weniger gut – oft werden sie aus dem normalen Leben ausgegrenzt.

Autismus definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung des Gehirns, wobei mittlerweile zunehmend versucht wird, den Begriff “Störung” zu vermeiden: Grund ist die Tatsache, dass der Autismus keine Krankheit ist, so wie Schizophrenie oder eine Depression. Autisten verarbeiten Informationen anders und können diese oftmals nicht einordnen, da sich ihnen all die einzelnen Sinneseindrücke nicht zu einem Ganzen zusammenfügen.

Hochbegabt und trotzdem arbeitslos

Wenngleich das von Außenstehenden oft falsch so interpretiert wird: Autisten sind nicht dumm. Sie sind oft hoch begabt. Doch viele haben im Umgang mit anderen Menschen Schwierigkeiten. Trotz seiner speziellen Fähigkeiten arbeitet nur ungefähr jeder zehnte Autist in einem regulären Job.

Nun sollen immer mehr Autisten als IT-Spezialisten in Softwarefirmen angestellt werden. So hat der Softwarekonzern SAP angekündigt, ein Prozent aller Jobs mit Autisten zu besetzen.

Spezielle Anforderungen an den Arbeitgeber

Was Arbeitgeber beachten müssen und wie ein guter und passender Arbeitsplatz für Autisten gestaltet sein muss, ist bisher nicht gut bekannt. Wir haben darüber mit Christian Quincke gesprochen. Er ist Job Coach beim deutschen Softwareunternehmen Auticon, das ausschließlich Autisten als Softwaretester einsetzt.

Nicht jeder Autist ist gleich. – Christian Quincke, Auticon