Die Räder werden besser und die Leute hipper: Radreisen werden immer beliebter. Mit Jan Heine fragen wir uns, warum das so ist.
Rauf auf’s Rad und dann ganz weit weg: Mit dem Rad zu reisen ist für manche die schönste Art, Fahrrad zu fahren. Denn wenn man die vertraute Umgebung verlässt, Neues entdeckt und Zeit für sich hat, kann das ein richtiges Hochgefühl auslösen. Leidenschaftliche Reiseradler wissen das schon lange. Doch jahrelang galten sie in der Bikeszene nicht als besonders cool. Das hat sich geändert. Rausfahren, sich ins Abenteuer stürzen, fremde Länder und Regionen erkunden: All das ist in den letzten Jahren beliebter geworden.
Einerseits hat sich die Fahrradtechnik weiter entwickelt und der Umgang mit dem Thema Radreise ist spielerischer geworden. Vom Rennrad bis zum Fatbike halten inzwischen alle möglichen Fahrradtypen als Reisemobile her, dementsprechend haben sich auch die Untergründe erweitert, auf denen gefahren wird.
Zum anderen haben auch die sozialen Medien ihren Beitrag geleistet, denn von unterwegs werden fleißig Status-Updates und Fotos gemacht. Wenn die Fernreisekunde dann in Echtzeit auf den Bürobildschirm flimmert, kann das extrem ansteckend sein.
Ich denke, das hat alles seinen Platz. Früher schrieb man Postkarten, heute ist es vielleicht etwas mehr Instagram. So lang das Radreisen selbst noch die Hauptrolle ist, seh ich da kein Problem. Und ich bin sicher: Wenn du wirklich in den Anden unterwegs bist, hast du sowieso keinen Empfang für dein Phone.Jan Heine
Jan Heine hat die Abenteuerlust schon lang gepackt. Seit 14 Jahren gibt er seine Zeitschrift Bicycle Quarterly heraus, in der es oft darum geht, mit wenig Gepäck und auf ruppigen Pisten hinter den Horizont zu fahren. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, was das Radreisen ausmacht und wie sich Technik und Image in den letzten Jahren geändert haben.
Ich glaube, dass wir jetzt endlich da angekommen sind, wo man schon lange hin wollte.Jan Heine