Korruption: Mehr Transparenz an Hochschulen

Wie korrupt sind deutsche Hochschulen?

Hochschulen sind ein Ort der Bildung und Vernetzung von Wissen. Trotzdem wird auch hier betrogen, werden Doktorarbeiten gekauft und es fließt Geld auf private Konten. Hochschulwatch.de setzt sich für mehr Transparenz ein und will nun mit einer Checkliste Korruption an Universitäten verhindern.

Wie korrupt sind deutsche Universitäten?

Deutsche Hochschulen sind auf Drittmittel angewiesen und das führt zwangsläufig zu Verflechtungen und Interessenkonflikten. Obwohl die jeweiligen Universitäten versichern, dem sei nicht so, scheint es doch verdächtig, wenn etwa die Stiftungsproffessur für Energiewirtschaft der Universität Köln von Energiekonzernen finanziert wird.

Und dass Google das Institut für Internet und Gesellschaft der HU Berlin finanziell unterstützt, wirft Zweifel auf. Gewisse Geldgeber gehen tatsächlich so weit, dass sie Universitäts-Bereiche nach sich benennen lassen. Die Fachhochschule Würzburg hat nun einen Aldi-Hörsaal-Süd. Wie weit darf Sponsoring gehen und wo fängt Korruption an?

Die Checkliste zur  Transparenz

Deutschland schneidet im internationalen Vergleich beim Thema Korruption sehr gut ab. Jedes Jahr veröffentlicht Transparency International  den Corruption-Perception-Index. Im Jahr 2014 befand sich Deutschland auf Platz zwölf von 174. Trotzdem besteht noch Handlungsbedarf.

Transparency International Deutschland,  der freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften und die taz haben deshalb das Projekt hochschulwatch.de ins Leben gerufen. Es soll die Universitäten und Hochschulen im Bestreben unterstützen, sich für mehr Transparenz und gegen Korruption zu engagieren. Als Hilfsmittel stellt hochschulwatch.de eine Checkliste zu Verfügung, die bereits Anklang findet.

Mehr über die Checkliste und zur Arbeit von hochschulwatch.de erklärt Arne Semsrott im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Theresa Nehm.

Überall wo es viel Geld gibt, besteht das Risiko für Korruption und Interessenkonflikte.Arne Semsrott 

Redaktion: Sonja Dietschi