Mission Energiewende | Grüne Gentrifizierung

Was ist Grüne Gentrifizierung?

Durch mehr Grünflächen werden Viertel attraktiver und Städte klimaresilienter. Aber: Die grüne Aufwertung eines Stadtteiles lässt die Mieten steigen. Das kann sich nicht jeder leisten. Wie werden Städte grün und gleichzeitig sozial gerecht?

Gut fürs Klima, schlecht fürs Portemonnaie?

Grüne Viertel sind nicht nur lebenswerter, sie sind meistens auch teurer. Grüne Gentrifizierung nennen Forscherinnen und Forscher diese Variante der Gentrifizierung. Die Auswirkungen sind die gleichen: Nach der Aufwertung eines Viertels, zum Beispiel durch mehr Grünflächen, Radwege oder energieeffiziente Renovierungsmaßnahmen bei Wohnungen, steigen die Mieten. Wenn sich die aktuellen Bewohnerinnen und Bewohner die Mietpreise nicht mehr leisten können, dann findet eine Verdrängung statt. In die weniger grünen Stadtviertel.

Grünflächen für alle!

Umweltgerechtigkeit heißt das Wort, das bei der Stadtplanung und -begrünung oberste Priorität haben muss, damit eine solche Verdrängung nicht stattfindet. Denn sonst wohnen finanziell schwächere Menschen da, wo es für andere nicht attraktiv ist: in den Einflugschneisen von Flughäfen, neben lauten Straßen und in den grauen Ecken der Stadt. Das bringt neben einer geringeren Lebensqualität auch gesundheitliche Risiken mit sich.

Der Park ist gut und es sind auch noch mehr Parks in den Städten gut. Und es ist auch gut, wenn Fahrradwege angelegt werden und alle möglichen Baumscheiben begrünt werden. Es ist generell die Frage: Wie sichere ich bezahlbaren Wohnraum?

Dipl.-Ing. Ricarda Pätzold, Deutsches Institut für Urbanistik

Foto: Annette Koroll

Wie verhindert man negative Auswirkungen von Grüner Gentrifizierung? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Julia Seegers in dieser Folge von „Mission Energiewende“. Welche Schwierigkeiten es bei der Planung einer gerechten und grünen Stadt gibt, erklärt in dieser Folge Dipl.-Ing. Ricarda Pätzold vom Deutschen Institut für Urbanistik.

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