Mission Energiewende | Psyche und Klima

Psychologische Strategien für ein klimafreundlicheres Leben

Klimaneutral Leben – oder zumindest klimafreundlicher Leben ist oft mit Verzicht und dem Ändern von Routinen und Gewohnheiten verbunden. Da der Mensch aber nun mal ein Gewohnheitstier ist, fällt ihm das oft schwer. Welche psychologischen Strategien gibt es also, sich selbst zu mehr Klima- und Umweltschutz zu motivieren?

Die Psyche des Menschen ist oft unergründlich – und spätestens wenn es darum geht, alte Gewohnheiten zu ändern, wird es schwierig. Deshalb dürfte es auch nicht überraschen, dass Umfragen zwar immer wieder zeigen, dass die Deutschen bereit sind, fürs Klima und die Umwelt auf Sachen zu verzichten: zum Beispiel weniger Auto zu fahren oder weniger Fleisch zu essen. Ein Blick in die Realität macht aber schnell klar – von der Umsetzung sind wir teilweise noch weit entfernt.

Dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist, sei evolutionär sehr sinnvoll, erklärt Psychologin Katharina van Bronswijk. Durch Routinen müssten wir zum Beispiel nicht jedes Mal erneut über kleine Details nachdenken, wie zum Beispiel, ob wir frühstücken oder nicht.

Unser Gehirn versucht möglichst effektiv zu sein. Deswegen entwickeln wir Gewohnheiten und Routinen, und dann ist es natürlich schwer und mit viel Aufwand verbunden, einen eingespielten Weg zu ändern und etwas anders zu machen.

Katharina van Bronswijk | Sprecherin von Psychologists for Future

Foto: A. Boehmann

Inneren Schweinehund besiegen

Bronswijk beschreibt verschiedene Punkte, die ein Scheitern begünstigen können. Zum einen fehlt die Infrastruktur für ein klimaneutrales Leben. Selbst wenn Verbraucherinnen und Verbraucher sich noch so viel vornehmen, letztendlich gibt es vieles, das nicht in ihren Händen liegt und das sie auch gar nicht umsetzen können.

Zum anderen muss unsere Psyche den inneren Schweinehund besiegen und uns dabei helfen die Routine zu ändern. Hier empfiehlt Bronswijk sich einen Plan B bereitzulegen, damit wir auf eine Alternative ausweichen können, wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir es uns vorgenommen haben. Außerdem hilft es, sich genau zu überlegen, warum eine Gewohnheit geändert werden soll und wie es mir damit geht.

In dieser Folge Mission Energiewende spricht detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch mit der Psychologin und Sprecherin der Initiative „Psychologists for Future“ Katharina van Bronswijk darüber, welche Rolle unsere Psyche dabei spielt, unsere guten Vorsätze, klimafreundlicher zu leben, auch umsetzen.

Redaktion