Oh mein Gott, wohin mit dem Glauben? Zwischen Atheismus und Kirche suchen sich immer häufiger junge Menschen ihre eigene Patchwork-Religiösität. Doch auch konservative Religionsauslegungen wie der Pietismus werden offenbar beliebter, wie das Beispiel der „Api-WG“ in Stuttgart zeigt.
Zwischen Yoga und Fasten, geht es Weihnachten in die Kirche oder zum Kirchentag: immer häufiger leben junge Mensche die sogenannte Patchwork-Religiosität. Und während die Mitglieder der Kirchen seit den 1990er Jahren konstant zurückgehen, spaltet sich besonders die junge Generationen zunehmend in Richtungen auf, die zwischen Extremen schwanken.
Auf der einen Seite Konfessionslosigkeit, auf der anderen Frommheit. Besonders der Altpietismus findet im Raum Stuttgart großen Zuwachs von jungen Erwachsenen. Auf der Grundlage einer bibeltreuen Religionsauslegung, wird in der sogenannten „Api-WG“ morgens am WG-Tisch gebetet und ein frommes Leben zelebriert. Der Pietismus findet seit dem 18. Jahrhundert eine hohe Anhängerschaft in der evangelischen Kirche Baden-Württembergs.
Der 35. Evangelische Kirchentag hat diese Unterteilung von jungen Menschen besonders deutlich hervorgehoben, wie der Professor für Kirchen- und Religionssoziologie, Gert Pickel, in einer Studie erfasst hat.
Der Kirchentag ist das Happening der zivil-engagierten Christen. – Gert Pickel, Professor für Kirchen- und Religionssoziologie.
Zwischen Glaube und Religion: immer häufiger leben junge Erwachsene ihren Glauben in einer Art Patchwork-Religiosität aus. Welche Bedeutung Kirche für junge Menschen heute tatsälich noch hat, hat Andreas Bischof den Kirchen- und Religionssoziologen Gert Pickel gefragt.
Aus den USA kennen wir, dass die etwas dogmatischeren Gruppen mit mehr Vorschriften viel erfolgreicher sind als die liberalen.Gert Pickel
Redaktion: Hannah Ziegler