On The Rocks | Boulder-Bundesliga

„Katastrophenalarm“ in der Kletterhalle

Die Boulder-Bundesliga lässt viele Klettererherzen höherschlagen. Durch sie können Boulderer verschiedene Hallen und Routen in ganz Deutschland kennenlernen und sich mit alten und neuen Bekannten das ganze Jahr über messen. Wir haben uns erklären lassen, wie die Liga funktioniert.

On The Rocks – der Boulder Podcast wird präsentiert von Mammut. Absolute alpine!


„Überfallkommando“ bei Boulder-Bundesliga in Jena

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In der Jenaer Boulderhalle „Plan B“ ist in den vergangenen Wochen viel über den Katastrophenalarm und das Überfallkommando gesprochen worden. Doch das ist kein Grund zur Sorge, denn beide Begriffe beschreiben lediglich zwei Routen der Boulder-Bundesliga, die aber durchaus Herausforderungen an der Kletterwand erahnen lassen. Doch nicht alle Routen haben so verhängnisvolle Titel, wie der Boulder „klein aber fein“ beweist. Insgesamt 15 Routen warten pro Halle auf die Teilnehmer.

Ein Beispiel für eine Ergebniskarte

Jena ist eine der elf Stationen des ganzjährigen Wettkampfes, die die Kletterer absolvieren können, um im Dezember beim großen Finale dabei zu sein. Und aus Jena stammt auch die Idee der Boulder-Bundesliga. Das Konzept haben sich die Boulderer Simon Stützer und René Heilmann ausgedacht und sie haben dafür auch bereits Unterstützer gefunden, um es umzusetzen. Und so touren die beiden nun durch die ganze Republik und eröffnen jeden Monat einen neuen Spieltag.

Ein sogenannter Spieltag dauert etwa sechs Wochen. So lange haben die Boulderer Zeit, um die Routen zu meistern. Das dürfen sie auch mehrfach probieren. Je nachdem ob die Kletterer die Route beim ersten Mal schaffen oder nur bis zum Bonusgriff auf halber Strecke kommen, werden die Punkte verteilt. Wem die erste Liga zu schwer ist, hat die Chance, in der zweiten Liga für Amateure zu starten.

Ich finde es ziemlich motivierend, ins Finale zu kommen. Das will ich dieses Jahr auch wieder schaffen, aber es wird dieses Mal ein bisschen schwieriger, weil mehr Leute dabei sind.Paul Neumann 

Vertrauen statt Kontrolle

Die besten neun der möglichen elf Ergebnisse zählen dann in der Abschlusswertung. Das bedeutet, es sind bestenfalls mindestens neun Hallen, für die die Boulderer ans andere Ende des Landes fahren – das kann schon mal von Bremen nach Ulm sein. Damit die Fahrten zu den Hallen sich lohnen, liegen die Städte, die nacheinander dran sind, nicht allzu weit auseinander. So folgen auf Berlin zum Beispiel Dresden, Jena, Bamberg und Würzburg.

Die Idee ist schon, dass der Athlet auch an einem langen Bouldertrip-Wochenende mit seinen Freunden zwei Orte besuchen kann, sodass er die ganze Boulder-Bundesliga mit fünf Wochenendtrips managen kann.Simon Stützer 

Da nicht in elf Hallen wochenlang Schiedsrichter die vielen hundert, wenn nicht gar tausend Teilnehmer kontrollieren können (online angemeldet sind mehr als 1.700), funktioniert die Boulder-Bundesliga auf Vertrauensbasis. Das heißt, die Sportler tragen ihre Werte selbst im Internetportal ein. Zwar wurde die Seite mit Kontrollmechanismen programmiert, ob jemand schummelt, stellt sich im Zweifel aber erst im Finale raus. Denn dort werden die jeweils hundert besten Frauen und Männer der ersten und zweiten Liga von Schiedsrichtern und hunderten Zuschauern beobachtet. Wie das 2016 aussah, sehen Sie hier:

Wie die Idee der Boulder-Bundesliga entstanden ist, wie sie genau funktioniert und was Teilnehmer motiviert mitzumachen, hat Astrid Wulf am 7. Spieltag in Jena erfragt:


Im Podcast On The Rocks sammeln wir alle Episoden. Alle Folgen gibt es auch direkt bei Apple PodcastsDeezer und Spotify.


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Redaktion