On The Rocks | Halle bauen und Routen schrauben

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Nicht immer sind Berge oder Felsblöcke zum Bouldern in der Nähe, manchmal nicht mal eine Boulderhalle. Doch wer Gleichgesinnte findet und Geduld hat, kann sich selbst bunte Boulderrouten an die Wand schrauben. Wie, zeigt unser Beispiel aus dem norddeutschen Flachland.

On The Rocks – der Boulder Podcast wird präsentiert von Mammut. Absolute alpine!


Selbst ist der Mann oder die Frau

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Bouldern und Routen schrauben nach Lust und Laune: Das geht, wenn der Kletterer selbst Hand anlegt. Wer für sich zu Hause oder gemeinsam mit anderen eine Boulderwand bauen will, braucht vor allem Durchhaltevermögen. Denn es kann eine Weile dauern, den passenden Ort zu finden. Damit es sich lohnt, sollte die Wand mindestens drei Meter hoch und mehr als zwei Meter breit sein.

Außerdem nimmt die Planung Zeit in Anspruch. Zunächst stellt sich die Frage, wohin die Griffe geschraubt werden sollen. Sie können an einer Außenwand befestigt werden. Bei Innenräumen hingegen stehen die Hobby-Konstrukteure vor der Holzfrage: Dürfen es Sperrholz-, Mehrschicht- oder Grobspanplatten sein? Zum Bau der eigenen Boulderwand sind im Netz  – nicht nur von Profi-Firmen – umfangreiche Informationen zu finden. Das macht die Entscheidung nicht unbedingt leichter.

Von der Idee bis zum Routen schrauben

Junge Leute in Greifswald haben einen Verein gegründet und sich ihre eigene Boulderwand gebaut. Die soll noch größer werden, denn der Platz reicht für die vielen Interessierten nicht mehr aus.

Wer eine öffentlich zugängliche Kletteranlage baut, muss sich an bestimmte Normen halten. Das hat auch der Verein Greifsbloc in Greifswald gemacht. Dort haben sich Boulderbegeisterte zusammengefunden und einen gemeinnützigen Verein gegründet, um gemeinsam eine Boulderhalle zu bauen. Bis der Plan in die Tat umgesetzt werden konnte, vergingen zwei Jahre. Vereinsgründung, Hallensuche, Finanzierung, Hallenbau und Routen schrauben brauchten Zeit. Natürlich ist der Bau einer eigenen Boulderhalle auch eine Geldfrage. Die Greifswalder können ihre Halle über Fördermittel, Spenden und Mitgliedsbeiträge finanzieren.

Das ist bei mir wie bei den meisten, die in unsere Halle zum Bouldern kommen. Wir haben vorher woanders gewohnt, wo es Boulderhallen gibt. Viele kommen auch aus Gegenden, wo in den Bergen geklettert wird. Das hat uns hier einfach gefehlt und deshalb wollten wir dann auch hier die Möglichkeit schaffen, bouldern gehen zu können.Ronny Kohlmetz 

Mit Glück und Hartnäckigkeit zum Routenschrauber

Steht die Holzwand, geht es ans Routen schrauben. Auch das will gelernt sein. Der Weg zum Routenschrauber ist aber gar nicht so leicht. Denn um spezielle Lehrgänge beim Deutschen Alpenverein zu belegen, muss der Boulderer bereits Erfahrung mitbringen. Wer Glück hat und dran bleibt, findet eine Halle, in der er hospitieren und lernen kann. In einer von einem Verein betriebenen, kleinen Halle wie der in Greifswald, ist das eigene Routen schrauben bisher kein Problem, sagen Ronny und Eric. Jeder, der möchte, darf das auch mal ausprobieren.

Alle schrauben ein bisschen unterschiedlich. Ich mache es meist so, dass ich mir vorher erstmal überlege, welche Bewegung ich drin haben möchte. Das kann zum Beispiel ein Sprung sein oder es kann etwas mit Balance zu tun haben. Dann schraube ich oft diese Bewegung zuerst an die Wand und baue danach den Anfang und das Ende drumherum.Eric Schüürmann 

detektor.fm-Redakteurin Astrid Wulf hat die engagierten Boulderer in Greifswald besucht und erfahren, wie sie es geschafft haben, den Traum von der eigenen Boulderhalle wahrzumachen.


Im Podcast On The Rocks sammeln wir alle Episoden. Alle Folgen gibt es auch direkt bei Apple PodcastsDeezer und Spotify.


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Redaktion