Pfandsystem für Zigaretten

„Pfand ist fair“

Zigarettenstummel sind weltweit für den größten Anteil an Abfällen verantwortlich. Um dem Problem entgegenzuwirken, möchte die Initiative „Die Aufheber“ ein Pfandsystem für Zigaretten einführen.

Für 25 Prozent aller Deutschen gehört sie zum Alltag: die Zigarette. Täglich werden hierzulande 200 Millionen Zigaretten geraucht. In den öffentlichen Debatten steht dabei vor allem das gesundheitliche Risiko im Fokus. Darauf weisen schon die Warnbilder auf den Zigarettenpackungen hin. Was aber die Zigaretten nach dem Rauchen anrichten können, das spielt in der Diskussion oft eher eine Nebenrolle. Dabei sind die Folgen für die Umwelt keinesfalls gering. Der Grund dafür ist einfach, die Kippenreste werden oft einfach auf den Boden geworfen.

4,5 Billionen Zigarettenkippen

Jährlich werden 4,5 Billionen Zigarettenkippen achtlos weggeworfen und fügen der Umwelt nachhaltig Schaden zu. Laut der Weltgesundheitsorganisation machen Zigaretten den größten Anteil weltweit an Abfällen in Städten und an Stränden aus. Die Filter, die aus dem Kunststoff Celluloseacetat bestehen, brauchen je nach äußerem Umfeld bis zu 15 Jahre, um sich zu zersetzten. Zudem beinhalten die Zigarettenstummel giftige Substanzen wie Arsen, Blei, Chrom und Nikotin. Wenn diese Chemikalien in Böden oder Gewässer gelangen, wird es gefährlich für Fische und andere Organismen.

Zigaretten recyceln?

Das Wegwerfen einer Zigarette ist eine Ordnungswidrigkeit. Wer erwischt wird, muss ein Bußgeld zahlen. Dieses variiert je nach Stadt, so sind in Düsseldorf, Hannover und Hamburg zehn Euro fällig. In Mannheim kostet das Wegschnippen einer Kippe aber zum Beispiel 100 Euro.

Die Initiative „Die Aufheber“ hält diese Maßnahme für nicht ausreichend und hat eine Petition gestartet, um Zigarettenkippen nachhaltig aus der Umwelt zu verbannen. Die Idee: ein Pfandsystem für Zigaretten.

Wir hoffen, über 90 Prozent Rückführung zu bekommen bei 20 Cent pro Kippe. Da ist genug Druck hinter, um dieses Pfandsystem zu nutzen. – Stephan von Orlow, Gründer der Initiative „Die Aufheber“

Beim Kauf einer Zigarettenschachtel bekäme man einen Taschenaschenbecher, für den der Käufer einen Pfand von 4 Euro bezahlt. Das Geld gäbs dann nur zurück, wenn er den gefüllten Aschenbecher wieder abgegeben hat.

Über das Pfandsystem für Zigaretten hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Stephan von Orlow gesprochen. Er ist der Gründer der Initiative „Die Aufheber„.

Wir müssen es doch mal schaffen, solche Umweltprobleme zu 90 bis 100 Prozent lösen zu können!Stephan von Orlow  

Redaktion: Leora Koch und Luisa Bebenroth 

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