Rechte? Extremisten? Populisten? Was will der Front National in Frankreich?

Die Franzosen haben ihrer Regierung einen Denkzettel verpasst – oder verzettelt sich die Regierung selbst? Bei den Kommunalwahlen am Sonntag sind viele Stimmen an den Front National gegangen. Marine Le Pen ist eine gute Strategin. Doch was will die oft als „ultrarechts“ eingeordnete Partei?

Wohin mit der Unsicherheit? Wohin mit der Angst? In Frankreich beantworten scheinbar immer mehr Wählerinnen und Wähler diese Frage so: in die offenen Arme der populistischen Parteien. Das treibt dem Front National die Prozente nur so zu. Vor drei Jahren hat die Parteivorsitzende Marine Le Pen die Spitze von ihrem Vater Jean-Marie Le Pen übernommen.

Alte Propaganda in neuem Gewand

Dr. Stefan Seidendorf 

Das Prorgamm der Front National kommt lieberaler daher. Auch die Rechtspopulisten sind im 21.Jahrhundert angekommen und haben verstanden, dass gemäßigtes Auftreten sie weiterbringt.

Die Parolen aber sind die Alten: kein Islam, kein Euro, keine NATO. Frankreich für Franzosen!

Wie es dem Front National gelingt, einen derartigen Wahlerfolg zu verbuchen, darüber haben wir mit Stefan Seidendorf vom Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg gesprochen.

Im französischen Maßstab war der Front National immer die extreme Rechte – nicht bei der Konservativen, nicht bei der Bürgerlichen, sondern tatsächlich die Rechtsextremen.